Ganz „Irland“ in einem Reiseführer der Autoren Neil Wilson, Isabel Albiston, Fionn Davenport, Belinda Dixon und Catherin Le Nevez

Reiseführer "Irland". © Lonely Planet, MairDuMont GmbH & Co. KG

Berlin, Deutschland (MaDeRe). Daß im Lonely Planet genannten Einsamer-Planet-Reiseführer „Irland“, in dem „etliche Monate Recherche stecken“ würden und dieser für sogenannte „Individualreisende“ sei, also Leute, die alleine durch Leben gehen, fahren und fliegen, das teilt der Verlag Mairdumont GmbH & Co. KG in Ostfildern mit.

Der 816 Seiten umfassende Reiseführer mit Beiträgen der Autoren Neil Wilson, Isabel Albiston, Fionn Davenport, Belinda Dixon und Catherin Le Nevez. Diese Hand voll Autoren soll im Verständnis von Maureen Wheeler, die mit „Across Asia on the Cheap“ 1972 den ersten Reiseführer für den alles andere als einsamen Planeten vorlegte, über Irland „informieren, bilden und unterhalten“. Gut, das diese Fünf nicht glorreich sind und also erstens nicht alles verraten und zweitens weder historisch-materialistisch noch dialektisch-materialistisch aufklären. Der Schinken ist ein Allerwelts-Schinken, zusammengeklatscht und als Taschenbuch gebunden. Dennoch ist der Reiseführer handwerklich ordentlich erstellt und zusammengestellt worden.

Immerhin wird darauf verzichtet, eventuell schöne Fotografien zu verhunzen, indem diese über Gebühr verkleinert veröffentlicht werden, wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Daß hier und da Land- beziehungsweise Wegekarten sowie Übersichts- und Detailkarten präsentiert werden, das dient nicht nur der besseren Orientierung, sondern ist eine gute Ergänzung für die Wegbeschreibung samt den Hinweisen über das Ziel. Daß dabei die üblichen Sehenswürdigkeiten im Vordergrund stehen, das versteht sich von selbst. Sachdienliche Anhaltspunkte wie Öffnungszeiten und Eintrittspreise werden gegeben und Empfehlungen von angeblich Eingeweihten, von Geheimhinweisen ganz zu schweigen. Was soll man mit Flüsterhinweisen auf Pubs und Plätzen ohne Publikum in Irland anfangen außer sie zu ignorieren und Einheimische nach Empfehlungen fragen?

Wer davor Angst hat, der muß auf die Autoren und deren „unterhaltende“ und bisweilen „inspirierende“ Eindrücke und Erfahrungen zurückgreifen. Besser ist das, besser als Nichts sowieso und am besten, wenn man Schmeißfliegen anzieht wie sonst nur Scheiße.

Auch in Irland gibt es nur ausgetretene Touristenpfade, allerdings sind es jeweils andere Arten von Trampel-und-Trottel-Touristen, denen man an uralten Ruinen und nagelneuen Restaurants begegnet. Um Haste-nicht-gesehen-Orte wie Clonmacnoise in den Midlands oder Killarney am Lough Leane kommt man nicht herum.

Das alles und noch viel, viel mehr ist in diesem Irland-Reiseführer zu finden. Beim großen Allerlei ist für alle etwas dabei, also für jeden Geschmack und Geldbeutel. Neben nützlichen Hinweise wird sogar Hintergrundwissen in halben Häppchen serviert, auch solches über die Irische Lebensart im Allgemeinen und Küche im Besonderen. Sprachhinweise, ein Glossar und Register sowie eine Kartenlegende schließen den umfangreichen und für einen Rücksack nicht gerade federleichten Reiseführer ab.

Bibliographische Angaben

Neil Wilson, Isabel Albiston, Fionn Davenport, Belinda Dixon und Catherin Le Nevez, Irland, Lonely Planet, Reiseführer, Taschenbuch, 816 Seiten, Sprache: Deutsch, Format: 12.6 x 3.5 x 19.7 cm, Verlag: Mairdumont GmbH & Co. KG, Ostfildern, 9. Auflage, 4.5.2022, ISBN: 978-3829748599, Preise: 24,95 EUR (Deutschland), 26,95 EUR (Österreich)

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