Einschlafen mit Tolstoi – Das Seetel-Hotel „Atlantic“ lockt mit einem Arrangement zu den Usedomer Literaturtagen

Strandhotel Atlantic auf Usedom. © Seetel Hotel GmbH & Co. Betriebs-KG

Bansin, Deutschland (MaDeRe). Im Seebad Bansin, direkt an der Strandpromenade, liegt das Strandhotel Atlantic.

Es wurde um 1900 als Kurhaus errichtet. Noch vor ein paar Jahren verströmte es den nostalgischen Charme historischer Bäderarchitektur: mit Seidentapeten, holzverkleideten Wänden und Waschbecken aus Marmor.

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Doch inzwischen hat das Vier-Sterne-Haus mit 42 Zimmern, das zur Gruppe der Seetel-Hotels gehört, eine Auffrischung erfahren. Nach grundlegender Sanierung wurde es 2018 wiedereröffnet. Die kuschlige Gemütlichkeit ist seither modernem Lifestyle gewichen.

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„Bansin ist seit ein paar Jahren jünger, frischer und wesentlich stärker familiär geprägt“, erklärt Rolf Seelige-Steinhoff, Geschäftsführer der Seetel-Hotels Usedom. „Ein kleines Strandhotel mit vielen Stuck-Elementen und Kronleuchtern würde eine ältere Zielgruppe ansprechen, die sich in dieser Umgebung vielleicht gar nicht mehr so wohl fühlt. Deshalb haben wir das Haus als Boutique Hotel konzipiert.“

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Die deutsch-persische Designerin Yasmin Mammoudieh hat das neue Design geschaffen. Ihre hellen, großzügigen Zimmer bieten feine Möglichkeiten für Selfies, sind aber auch praktisch gedacht. So gibt es wunderbar viel Stauraum. Das Restaurant mit hat Mammoudieh in eine instagram-taugliche Lounge verwandelt: mit Sesseln in knalligem Violett und goldenen, blasenförmigen Lampen.

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Hier nimmt der Gast auch das Frühstück mit Seeblick ein. Derzeit setzt man conora-bedingt auf ein „Halb-Büffet.“; die Eierspeisen und exzellenter Kaffee werden am Platz serviert. Sowohl hier als auch an der Rezeption fällt auf: Das Personal ist stets freundlich und aufmerksam.

Die Seetel-Gruppe hat auf Usedom 16 Häuser. Mit rund 450 Angestellten ist der Familienbetrieb der größte Arbeitgeber auf der Insel. Den Herausforderungen durch die Pandemie begegnet das Team um Rolf Seelige-Steinhoff sportlich: Binnen zwei Wochen wurde im Frühjahr ein Hygiene-Konzept entwickelt; mit eigenen Siegel, das nun auf Toilettendeckel und Fernbedienung klebt. Im Zimmer gibt es keine Prospekte, keine Deko-Kissen. Die Bademäntel sind in Tüten eingepackt.

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In den keimfreien Bademantel gehüllt, geht es hinab in den Wellness-Bereich, der zwei unterirdische Geschosse einnimmt: in einem befindet sich der Pool; eine Etage tiefer zwei Saunen.

Aber auch der kulturell interessierte Gast kommt hier auf seine Kosten. Pluspunkte gibt es schon mal für das anspruchsvoll bestückte Bücherregal in der Lounge und die hochwertige Literatur auf dem Nachttisch im Zimmer.

Rolf Seelige-Steinhoff, Geschäftsführung Seetel-Hotelgruppe. © Foto Mandy Knuth

Seetel-Geschäftsführer Rolf Seelige-Steinhoff liegt die Kultur vor Ort am Herzen. 2005 übernahm er den Vorsitz im Vorstand des Usedomer Musikfestivals, das von der Seetel-Gruppe maßgeblich gefördert wird; ebenso wie der jüngere Ableger des Festivals, die Usedomer Literaturtage, die in diesem Jahr von 3. bgis 5. Dezember stattfinden.

Literatur hat auf Usedom eine lange Tradition – man denke an die Swinemünder „Kinderjahre“ von Fontane, an die Sommerfrischler Maxim Gorki, Leo Tolstoi und Thomas Mann. Oder an Hans Werner Richter, den aus Bansin stammenden Gründer der Gruppe 47. „Fast alle wesentlichen Persönlichkeiten der Gruppe 47, die noch leben, sind bei unseren Literaturtagen gewesen“, stellt Seelige-Steinhoff stolz fest. „Zum Beispiel Helmut Karasek, Joachim Kaiser, Martin Walser und Hans Magnus Enzensberger.“

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Rolf Seelige-Steinhoff hatte auch die Idee, einen Usedomer Literaturpreis ins Leben zu rufen. Dessen Auszeichnung ist für den Schriftsteller mit einem einmonatigen Aufenthalt im Ahlbecker Hof verbunden, dem noblen Fünf-Sterne-Flaggschiff von Seetel. Auf diese Weise sind schon mehrere neue Bücher mit Usedom-Bezug entstanden.

Im Strandhotel Atlantic liegt neben dem Bett lokal inspirierte Nachtlektüre von Maxim Gorki und Hans Werner Richter bereit. Lesemuffel können aber auch über das positiv aufbauende Zitat an der Zimmerdecke sinnieren. „Du brauchst nur zu lieben und alles ist Freude“, steht da, was Tolstoi in seinem Tagebuch notiert haben soll. Der Zimmernachbar liest Gorkis „Das Herrlichste der Welt ist, einen neuen Tag zu sehen“, sobald er die Augen aufschlägt. Das stimmt beim morgendlichen Blick auf die Ostsee umso mehr.

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Anmerkung:

Die Recherche wurde von der Seetel Hotel GmbH & Co. Betriebs-KG unterstützt.

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