Von wilden Tigern an der Bar und Erdnüssen auf den Tischen – Das berühmte Raffles Hotel in Singapur steckt voller Geschichten und Geschichte

© 2019, Foto: Dr. Bernd Kregel

Singapur (MaDeRe). Das berühmte Raffles ist ein 1887 im Kolonialstil in Singapur errichtetes Hotel, das den Namen des Gründers Singapurs, Sir Thomas Stamford Raffles, trägt.

Schon früh ging Raffles als Lohnarbeiter zu den Sturmtruppen des britischen Imperialismus, zur Britische Ostindien-Kompanie. Die war als Aktiengesellschaft der britischen Bourgeoisie bei jeder Schweinerei dabei und besaß für viele Länder und Meere das Monopol für die Ausbeutung von Mensch und Natur.

Raffle’s-Denkmal vor der Konzerthalle in Singapur. © 2019, Foto/BU: Dr. Bernd Kregel

Raffles war also ein kleines Schwein in einem großen Schweinesystem, dass den Mythos der Expedition pflegte. Jeder Aufgeklärte und Aktionäre wusste schon damals, dass das Eroberungen waren, die sich lohnten. Raffles selbst organisierte Invasionen und führte sie an. Er war ein Zerstörer, ein Krieger. Er eroberte und besetze Länder, führte sich vor Ort wie ein König auf, der das Volk unterdürckte. Er war ein Bluthund, Mörder, Schreibtischtäter.

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Zurück zum Hotel, aus dem eine Kette wurde, die auch den Namen Raffles trägt, genauer: Raffles International. Deren Flaggschiff ist und bleibt das Hotel in Singapur mit seinem seinem teils tropischen Innenhofgarten, einem Museum und einem Theater im viktorianischen Stil sowie excellenter Restaurants und eine berühmte Bars, die Long Bar. In ihr ist The Original Singapur Sling das Muss-Getränk, weil der Cocktail von Ngiam Tong Boon, einem Ex-Barmann im Raffles, erfunden wurde. Zur süß-aromatischen Legende knabbern Gäste gerne Erdnüsse, die in Säcken gereicht werden. Die Schalen dürfen noch wie früher auf den Boden geworfen werden. Wo in Singapur darf man noch etwas auf den Boden werfen, wenn nicht im Raffles!

Ein Blick in die gut besuchte Long Bar des Raffles Hotels in Singapur. © 2019, Foto: Dr. Bernd Kregel, BU: Stefan Pribnow

Dort in der Long Bar soll auch der letzte wilde Tiger von Singapur getötet worden sein, auf jeden Fall im Raffles.

Gegründet wurde das Raffles Hotel übrigens von Martin, Tigran, Aviet und Arshak Sarkies, vier Brüdern aus Armenien. Am 1. Dezember 1887 sollen sie laut Wikipedia „an der Beach Road und Bras Basah Road … einen Bungalow im Kolonialstil mit zehn Zimmern“ eröffnet haben. „Über die Jahre wurde das Hotel immer wieder erweitert, es kamen neue Flügel hinzu, das Hauptgebäude wurde ausgebaut, eine Veranda, ein Ballsaal, eine Bar, Billardzimmer und weitere Gebäude und Räume hinzugefügt.“

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Weiter zur Geschichte im Wikipedia-Text: „Die Weltwirtschaftskrise brachte das Raffles Hotel in eine finanzielle Schieflage und 1931 ging es Konkurs. 1933 konnten die Schwierigkeiten durch die Gründung einer Aktiengesellschaft, der Raffles Hotel Ltd., überwunden werden. Das Hotel überstand den Zweiten Weltkrieg und die japanische Besatzung Singapurs unbeschadet, obwohl es gegen Ende des Krieges als Durchgangslager für Kriegsgefangene diente.

© 2019, Foto: Dr. Bernd Kregel

1987 erklärte die Regierung von Singapur das Raffles Hotel zum Nationaldenkmal. 1989 wurde es für umfangreiche Renovierungsarbeiten geschlossen, am 16. September 1991 wiedereröffnet. Mit einer in ähnlichem Stil errichteten Erweiterung, mit neuen Räumen und einer Shopping-Arkade kehrte es zum Glanz vergangener Tage zurück.“

Dass in ein Hotel voller Geschichte und Geschichten auch Leute mit Rang und Namen aus vielen Ländern dieser Welt absteigen, das wundert wenig. Hermann Hesse, Joseph Conrad, Rudyard Kipling, Somerset Maugham, Charlie Chaplin, Jean Harlow, Noël Coward, Ava Gardner, Elizabeth Taylor, Michael Jackson und Königin Elisabeth II. werden in Wikipedia genannt.

Englischer Rasen im Raffles Hotel in Singapur. © Accor Hotels, BU: Stefan Pribnow

Ich will auch wieder hin ins

Raffles Singapur

Adresse: 1 Beach Rd, Singapur 189673

Kontakt: Telefon: +65 6337 1886

Heimatseite im Weltnetz: https://www.raffles.com/singapore

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