Schnee, Schnee, Schnee – was für ein Winter! Leogang und das Gespür für Schnee oder wie die kleine Pinzgauer Gemeinde sich um den Tourismus sorgt

Rund drei Meter türmt sich der Schnee auf dem Asitz, dem Hausberg von Leogang. © 2019, Foto/BU: Henno Heintz

Leogang, Österreich (MaDeRe). Zur Zeit gibt es viel zu tun. Der anhaltenden Schneefall, die Bewältigung der unglaublichen Schneemengen und die Präparierung der Skipisten fordern die Verantwortlichen der Wintersportorte in jeder Beziehung heraus. Beispiel Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn. Auf dem Asitz, dem Hausberg der kleinen Gemeinde Leogang im Pinzgau, türmt sich der Schnee zur Zeit rund drei Meter hoch. „Natürlich ist Neuschnee für uns Seilbahnbetreiber eine tolle Sache, “ meint Kornel Grundner, der Geschäftsführer der Leoganger Bahnbahnen. „Bei den Mengen der vergangenen Tage sind wir mit unserem Team jedoch viele Stunden gefordert, alle Piste entsprechend herzustellen. Das erwartet der Gast ganz einfach.“

Besonders gefordert sind die Fahrer der Pistenraupen. Ihr Arbeitstag im Pistengebiet von Leogang beginnt unter normalen Bedingungen um 16 Uhr auf und endet, je nach Anforderungen, zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgen. Doch von normalen Bedingungen kann derzeit nicht die Rede sein. „Bei Schneefall während der Nacht, was zur Zeit häufig der Fall ist, sind unserer Fahrer in ihren schweren Geräten zwischen vier und acht Uhr morgens nochmals stark beansprucht,“ so Kornel Grundner, „damit die Pisten präpariert sind, wenn der Betrieb beginnt.“

In solchen ungewöhnlichen Zeiten mit pausenlosem Schneefall steigt die Lawinengefahr. Entsprechend wird davor gewarnt. Ein gute Hilfe ist die europäische Gefahrenskala für Lawinen, die es seit 1983 gibt. Sie besteht aus fünf Stufen mit klar definierten und einheitlichen Begriffen in verschiedenen Sprachen. Zur Zeit gilt in den meisten Alpenregion Lawinenwarnstufe 4, was bedeutet, daß „eine Lawinenauslösung bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an angegebenen Steilhängen wahrscheinlich“. In einzelnen Regionen, vor allem in Österreich, gilt aktuell sogar die höchste Lawinenwarnstufe fünf: „Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten“.

In Leogang wird momentan laufend davor gewarnt, die Pisten zu verlassen. Zusätzlich zum Team der Pistenrettung, das jeden Morgen vor Beginn des Skibetriebs alle Pisten abfährt, prüft die aus speziell geschulten Mitarbeitern der Leoganger Bergbahnen und weiteren Experten bestehende Lawinenkommission, welche Bahnen und Pisten wegen der aktuellen Lawinengefahr gesperrt werden müssen. „Unsere Gäste können sich jederzeit auf dem interaktiven Pistenplan unserer Homepage www.leoganger-bergbahnen.at über die aktuelle Situation im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn informieren,“ so Kornel Grundner.

Die meisten Gäste machen das beste daraus. Dazu zählen viele gute Skifahrer. „Der Schnee auf den Pisten ist zur Zeit einfach grandios, daunenweich und fantastisch zu fahren,“ freut sich der junge Mann, der soeben mit gekonntem Schwung an der Talstation der Asitzbahn zum Stehen kommt.

Doch Skifahren ist nicht alles. „Wir wissen von unseren Gästen, dass sie ihren Urlaub abwechslungsreich gestalten und nicht nur auf der Skipiste ihr Urlaubsglück suchen,“ so Selina Hörl vom Tourismusverband Saalfelden Leogang. „Beliebt ist zum Beispiel der Nordic Park am Ritzensee mit seinem umfangreichen Wintersport-Programm. Das Angebot reicht von unterschiedlich schwierigen Langlaufloipen über genussvolle Winterwanderwege bis zu einer vergnüglichen Pferdekutschenfahrt. Und nach einem sportlichen Tag im Schnee bieten Restaurants in der näheren Umgebung des Parks eine reiche Auswahl von Spezialitäten und Köstlichkeiten der viel gerühmten Pinzgauer Küche.“

Erstaunlich, dass die meisten Urlauber trotz des vielen Schnees, der den Tatendrang doch einschränkt – so ist beispielsweise der romantische Wanderweg durchs Schwarzleotal bis zur Knappenstube wegen Lawinengefahr gesperrt – nicht ans vorzeitige Abreisen denken. Selina Hörl: „Wir wissen nur von wenigen Stornierungen. Unsere Gäste werden gut informieren und genießen ihren Urlaub mit dem vielen Schnee.“
Auch Bergbahnchef Kornel Grundner ist garnicht unglücklich. „Der viele Schnee garantiert natürlich einen hervorragenden Winter mit großem Skivergnügen bis zu den Ostertagen, die heuer Mitte April erst recht spät sind.“

Weitere Informationen: Leoganger Bergbahnen, Hütten 39, A-5771 Leogang, Telefon: +436583 8219-0, Weltnetz: www.leoganger-bergbahnen.at

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