Kap Juschneu, Kap Utkholoksky, Ochotskisches Meer, Russland (MaDeRe). An Backbord das zerklüftete Kap Juschneu – Herausforderung für Wassersportler, die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. „World Discoverer“ hält dafür Einer- und Zweier-Kajaks bereit.

Kapitän Krüß gibt angesichts der ruhigen, nur von Schwell bewegten See sein Go. Wir genießen die motorlose Stille und gleiten zwischen den schäumenden Lava-Klippen hindurch. Unterwasserfelsen bremsen manchmal abrupt knirschend die rasante Surftour.

Mit dem Kajak am Westkap von Kamtschatka. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

Hoch über uns steil aufragend und fast schon bedrohlich das Kap, westlichster Punkt Kamtschatkas. Wir landen an wie Entdecker und stiefeln in haushohe Brandungshöhlen, die von stürmischeren Zeiten künden. Bei der Rückfahrt gegen die Wellen schwappt schon mal ein Schwall kalten Wassers in die offenen Sitzluken der tanzenden Boote, bis das von Navigationsoffizier Stoyan Kirov kentert und kieloben treibt. Ein Abenteuer der besonderen Art. Wie die anschließende Bären-„Jagd“ per Schiff und Zodiac am Kap Utkholoksky, einer Mischung aus Helgolands „Langer Anna“, Zuckerhut und skandinavischen Schären. „World Discoverer“ dreht nach Nordwesten ab. Allmählich schrumpfen die Bären zu braunen Punkten. Abenddunst legt zarte Schleier über die bizarre schwarze Felskulisse, an der die Wellen weiß aufschäumen. Es sind die gleichen Brecher und doch immer wieder neue: wie das Leben – ständig in Bewegung, philosophiert Mitpassagier Heinz Klein.

Fotoreportagen

Siehe auch die Fotoreportage: Das Ochotskische Meer und die Seelöwen und die Fotoreportage: Auf der „World Discoverer“ im Ochotskischen Meer von Dr. Peer Schmidt-Walther.

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