Mehr als ein „Geheimtipp“: der Badeort Bangkrut in Thailand

Der Strand von Bangkrut. © Foto/BU: Gerhard Kotschenreuther

Bangkrut, Thailand (MaDeRe). Thailand hat viele schöne Strände, nicht nur auf den Inseln. Es gibt die so genannten „Geheimtipps“, die oft gar nicht so geheim sind. Und es gibt Bangkrut. Der kleine Ort ca. 300 Km südlich von Bangkok ist (noch) nicht überlaufen und bietet alles, was man sich von einem Badeort in Thailand wünscht. Und das auch noch ohne die sonst in Thailand üblichen negativen Begleiterscheinungen.

Warum ist das so? ganz einfach. Auch wenn die Strecke gar nicht so weit scheint, man muss  erst einmal hinkommen. Am günstigsten ist die Bahn. Vom Hauptbahnhof in Bangkok fahren täglich mehrere Züge. Aber man sollte -vor allem zu den Hauptreisezeiten- rechtzeitig ein (spottbilliges) Ticket erwerben und dann dauert die Fahrt noch unverhältnismäßig lang. Stundenlange Verspätungen sind völlig normal.

Eine mobile Garküche in Bangkrut. © Gerhard Kotschenreuther

Hat man es dann aber geschafft, kann man einen entspannten Urlaubsort genießen. Der kilometerlange Sandstrand ist erfreulich sauber, leider gibt es recht wenig Schatten. Viele Resorts in allen Preisklassen sorgen für ein Überangebot an Unterkünften. Am besten macht man sich von zu Hause aus schon einmal schlau und wählt ein Resort aus, das nicht zu weit vom „Zentrum“ entfernt ist (z.B. Suan Bankrut Beach Resort). Es gibt hier sowohl diverse Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf wie auch eine große Auswahl an Restaurants in Laufentfernung. Entlang der Straße, die direkt hinter dem Strand entlang führt (und die vor allem an Wochenenden, wenn viele Thais hierher kommen, ziemlich stark befahren ist) reiht sich ein Lokal an das andere, direkt am Strand oder an der Straße (Tipp: Kunrak Kitchen; da, wo die Dorfstraße auf den Strand trifft). Dazu kommen viele mobile Garküchen, die leckere Sachen anbieten.

Auch wenn Bangkrut nichts für Leute ist, die ständig action brauchen, gibt es doch einiges, was man tun kann, außer nur am Strand zu liegen.  In den meisten Resort stehen Fährräder zur Verfügung, oft zwar nur uralte Drahtesel, die aber meist kostenlos genutzt werden können. Auf diese Weise kann man den endlos langen Strand entlang der schon erwähnten Strandstraße erkunden, in einem der vielen Lokale eine Pause einlegen, eine Kleinigkeit essen und ein kaltes Bier trinken, und sich in aller Ruhe die Gegend ansehen.

Gemüse am Nachtmarkt. © Gerhard Kotschenreuther

Samstagabend gibt es einen sogenannten „night market“ jenseits des Bahngleises. Geboten wird eine bunte Mischung aus Alltagsbedarf von Hausrat über Kleidung bis zu Schuhen und vieles mehr. Besonders interessant ist die „Lebensmittelabteilung“! Hier gibt es fast alles! Neben Ständen mit vielen uns kaum bekannten Gemüsesorten, Fleisch- oder Gewürzständen bieten Händler exotische Genüsse an. Da gibt es geröstete Würmer, Käfer und andere Insektenarten, die durchaus lecker aussehen. Aber auch weniger mutige finden garantiert etwas: Fisch und Meeresfrüchte, Hühnchen auf verschiedene Arten zubereitet oder süße Leckereien. Es gibt keinen Grund, vor irgendetwas Angst zu haben. Nein, unbedingt alles Mögliche probieren, es schmeckt garantiert.

Exotische Spezialitäten. © Gerhard Kotschenreuther

In Bandkrut gibt es nur eine wirkliche Sehenswürdigkeit, aber dafür eine, die sich wirklich lohnt: der monumentale Wat Thang Sai Tempel, nördlich von Bangkrut. Man sieht ihn, hoch oben auf einem Hügel, der ins Meer ragt -tags, wenn er von der Sonne beschienen leuchtet und nachts, wenn es hell beleuchtet ist. Um dort hinzukommen und wenn man nicht laufen will, nimmt man am besten eines der Tuktuks, die überall unterwegs sind, und lässt sich hinbringen und später zu einem vereinbarten Zeitpunkt wieder abholen.

Der Wat Thang Sai Tempel. © Gerhard Kotschenreuther

Die riesige Anlage wurde 1996 zu Ehren des 50-jährigen Thronjubiläums des 2016 verstorben Königs Bhumipol errichtet. Der 1927 in den USA geborene König war der am längsten regierende in der Geschichte Thailands (1950-2016). Er war ein begeisterter Fotograf und Jazzmusiker (Saxophon).

Eine riesige sitzende Buddha Statue begrüßt die Besucher. Der Tempel selbst besteht aus diversen großen Hallen und er hat 9 Pagoden, die den offiziellen Titel des Königs Rama IX. symbolisieren. Um zum Tempel zu gelangen, muss man viele Stufen bewältigen, aber oben angelangt, hat man von verschiedenen Seiten einen großartigen Blick auf Bangkrut und die umliegende Landschaft. Wie bei Tempeln oder Kirchen üblich, gibt es auch hier einige Läden und Stände, die neben dem allgemeinen Kitsch auch wirklich schöne und nützliche Dinge anbieten, z.B. große Löffel aus dem schön gemaserten Palmenholz.

Wenn die Zeit gekommen ist, wieder zurückzukehren nach Bangkok, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Entweder man nimmt wieder den Bummelzug oder man versucht, einen Platz in einem der Minibusse zu ergattern, die am Bahnhofsplatz losfahren. Aber, je nach Reisezeit, kann das schwierig werden und man sollte sich bald darum kümmern. Diese Busse fahren dann direkt oder über den Megabadeort Hua Hin zurück in die Hauptstadt.

Tipp:

Ab Hua Hin fahren für wenig Geld superbequeme Luxusbusse nach Bangkok (Sombat Tour beim Bangkok Hospital).

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