Das Gîte du Saint Julien bei Buis-les-Baronnies

Das Haupttor zum von Obst- und Olivenbäumen umgebenen Gîte du Saint Julien oberhalb von Buis-les-Baronnies. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Buis-les-Baronnies, Baronnies, Drôme provençale, Frankreich (MaDeRe). Wer vom alten Kern der Kleinstadt Buis-les-Baronnies in der Drôme provençale über den Fluß Ouvèze fährt, anschließend hoch um viele Kurven und vorbei am bei Kletterern berühmt-berüchtigten Rocher Saint Julien, der reist durch Olivenplantagen bis zu einem magischen Ort, der sich am Fuße des kargen 763 Meter hohen Kletterberges nach einer weiteren Kurve offenbart. Mitten in diesem kleinen Hochtal liegt umgeben von unzähligen Oliven- und einigen Obstbäumen, das Gîte du Saint-Julien.

Die Herberge

Das Gîte du Saint Julien. © Gîte du Saint Julien, M. et Mme Aumage

Für einen oder mehrere Tage, eine oder mehrere Wochen beherbergen Elodie und Xavier Aumage, die mit Flavien and Amélie zwei Kinder haben, gerne Gäste. Wer übernachten möchten, alleine, in trauter Zweisamkeit, als Familie oder mit einer Gruppe, der darf sich auf zwei Herbergs-Häuser verteilen.

Insgesamt kann Familie Aumage 34 Betten in neun Zimmern, die alle etwas anders eingerichtet sind, anbieten. Zu den Zimmern zählen Bad und WC und einige verfügen über eine schöne Terrasse. Im Sommer, der früh beginnt und spät endet, steht ein kleiner Pool zum Plantschen und vor allem für die Abkühlungen während heißer Tage zur Verfügung.

Der Bauernhof

Elodie Aumage vor den Produkten ihres kleinen Hofladens, in dem vor allem köstliche Kirsch- und Aprikosensäfte verkauft werden sowie allerlei Erzeugnisse aus Oliven, vor allem Olivenöle. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Familie Aumage betreibt nicht nur eine Herberge und ein Restaurant, sondern auch eine kleine Farm. Auf dem Gelände rund um das Gîte du Saint Julien, das bei genauerem Hinsehen auch ein Bauernhof ist, wurden auf den kargen und kalkhaltigen Böden am Fuße des Rocher Saint Julien Olivenbäume angepflanzt, die gehegt, gepflegt und geerntet werden.

Zur „Domaine Les Hautes Terres de Provence“ zählen fast 150 Hektar, doch nur rund fünfzehn Hektar sind mit Bäumen bepflanzt. Neben Oliven wachsen auch Kirschen, Aprikosen und Pflaumen.

Ein Schild vor dem Haupttor des Gîte du Saint Julien weist auf den Hofladen samt Restaurant und die Herberge hin. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Die familieneigene Olivenproduktion profitiert von der Ursprungsbezeichnung und durfte sich AOC Nyons, jetzt AOP Nyons nennen.

Zum Bauernhof gehört ferner eine Herde früh gekreuzter Merino-Mutterschafe. Dass deren Käse sowie die Säfte der Obstbäume angeboten werden, aber auch viele Liter Olivenöl in Flaschen und Kanistern, die im Hofladen verkauft werden, das ist für die Gäste des Gîte großartig. Selbstverständlich gibt es nicht nur den Saft der Aprikosen, sondern die geernteten Früchte als Konfitüre. Auch Hönig befindet sich im Angebot.

Das Restaurant

Köstliche Quiche Lorraine und also gefüllter Mürbeteig wie einst in Lothringen tischte Elodie Aumage im Speisesaal des Gîte du Saint Julien im Oktober 2017 auf. © 2017, Foto: Peter Aansorgh

Der steht auch morgens auf dem Tisch. Nach dem Frühstück geht es für Gäste über die einspurige Straße, die am Gîte vorbeiführt, hinaus in die Baronnies.

Zum Abendessen trudeln alle wieder gerne ein, denn Elodie tischt täglich Hausmannskost vom Feinsten auf. Jeden Abend wartet die Frau des Hauses auf die Gäste des Gîte, das wahrlich nicht nur ein warmes Bett und bestes bäuerliches Frühstück bietet, mit Köstlichkeiten für Gourmands und Gourmets, sondern eine festliches Dinner, das sie in vier Gängen bei Wasser und Wein aufträgt.

© 2017, Foto: Peter Aansorgh

Immer gibt es Olivenöl aus eigener Produktion zu Brot, ja, auch Baguette vom Bäcker aus Buis, also der eingangs kurz vorgestellten Gemeinde der Baronnies. Dazu wird Wasser aus dem eigenen Brunnen und werden Weine von den Winzern der Baronnies und – keine Frage – Rhône-Weine gereicht, während im Kühlschrank der Gemeinschaftküche eine Großflasche Pastis wartet. Das geschieht aber nur, wenn man die Spirituose aus Anis vorher dort hineingestellt hat.

Der Rocher Saint Julien

© 2017, Foto: Peter Aansorgh

Wer tagsüber unterwegs war, der setzt sich abends auf eine der Terrassen, auf die eigene oder eine der großen wie die beim Restaurant und blickt auf den kahlen Fels des Rocher Saint Julien. Der Felsen von Saint Julien wird als große Kalksteinklinge bezeichnet, die Buis-les-Baronnies beherrscht. Er ist vertikal ausgerichtet und bietet eines abgerundeten Gipfel, den es zu besteigen gilt. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht Kletterer auf ihm unterwegs sind.

Der Berggrat ist schmal, aber von der schönen Südseite gut zu erreichen und zwar über herrlich klassische sowie moderne Routen von hoher Kletterqualität.

Elodie und Xavier Aumage in den Olivenplantagen beim Gîte du Saint Julien oberhalb von Buis-les-Baronnies im Oktober 2017. © 2017, Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Die meisten Routen rauf auf den Gipfel sind aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Heute gibt es allerdings neu ausgestattete Routen, acht an der Zahl. Sie bedienen alle Kletterer vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen und bieten verschiedene Schwierigkeitsgrade.

Die ersten Bergsteiger am Rocher Saint Julien waren übrigens Auguste Ferrière und Maurice Donjon, die im Jahr 1946 den schmalen Grat überquerten, und auf die heute noch nach des Tages Mühen genußvoll angestoßen wird.

Wer nicht raufklettern kann, will oder darf, der möge drumherum wandern oder mit Mountainbiks und Motorrädern fürs Gelände auf Tour gehen.

Die Kapelle Saint Trophime de l’Hermitage

© 2017, Foto: Peter Aansorgh

Auf dem einen Weg geht es vom Gîte entlang an Olivenhainen auf einen Pastis in eine der Bars von Buis-les-Baronnie, auf dem anderen, ebenfalls entlang an Olivenhainen, kommt man unweigerlich an der kleinen Kapelle Saint Trophime de l’Hermitage aus dem 14. Jahrhundert vorbei.

Für manche Gäste von Elodie und Xavier Aumage ist das immer ein schönes Ziel für einen Abend- oder Verdauungsspaziergang nach einem guten, mehrgängien Mahl am Abend.

Von der Kapelle kann man wie der Heilige und Herr in Stein, der auf dem Felsen hinter der Kapelle gleich neben dem Gipfelkreuz thront, weit über das Tal und Buis-les-Baronnie blicken und am Horizont den Mont Ventoux betrachten. Und darüber nachdenken, bald wieder zu kommen.

Gîte du Saint Julien

26170 Buis-les-Baronnies, France, Telefon: 00 33 4 75 28 05 64, E-Mail: gitedustjulien@yahoo.fr, Web: http://www.gitedusaintjulien.com und
https://www.facebook.com/GiteDuSaintJulien

Les Hautes Terres de Provence

Quartier Saint Trophime, 26170 Buis-les-Baronnies, France, Telefon: 00 33 (0)6 15 88 23 13, E-Mail: gitedustjulien@yahoo.fr, Web: http://huile-olives-france.com/fr

Vorheriger ArtikelGenussadresse vor den Toren Salzburgs – Das Wellness- und Spahotel Gut Edermann
Nächster ArtikelSpitzbärtiger Bücherwurm – Johannes Calvin brachte Luthers Ideen in die weite Welt. Sein Wohnort Genf wurde zum „protestantischen Rom“