Auf dem „Amazonas des Nordens“ – Serie: Lob der Langsamkeit auf MS Sans Souci (Teil 10/24)

Amphibisches Peene-Tal aus der Relingsperspektive. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther, 2017

Anklam, Deutschland (MaDeRe). Hinter der zerstörten Karniner Eisenbahnbrücke biegt Kapitän Peter Grunewald nach Backbord ab – hinein in die Peene. Zwischen ihrer Mündung östlich des vorpommerschen Städtchens Anklam und Malchin am Kummerower See ist der mit über 100 schiffbaren Kilometern längste Fluss des nordöstlichen deutschen Bundeslandes schiffbar. Er gilt außerdem als das idyllischste Fließgewässer Norddeutschlands. Flora und Fauna des Grenzflusses zwischen den Landesteilen Mecklenburg und Vorpommern sind außergewöhnlich und naturgeschützt. Ein unzerstörtes, kaum besiedeltes Paradies.

Erstmals wurde das Revier im Juli 1997 auch Nicht-Wassersportlern zugänglich gemacht. „Schuld“ daran ist die Oder gewesen. Ihr Hochwasser hat die Schifffahrt in den ostseenahen Boddengewässern festgehalten. Kapitän Johann Magner, der vertretungsweise auch die SANS SOUCI fährt, hat daraufhin aus der Not eine Tugend gemacht. Statt auf der bisherigen Sommerroute Berlin-Stettin-Rügen-Hiddensee-Stralsund zu fahren, hat er – damals noch mit der KÖNIGSTEIN – spontan den Kurs geändert und die Peene angesteuert. Die erfreulich große und positive Resonanz hat ihm Recht gegeben.

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