Wüste, Weite, wilde Tiere in Südwestafrika – Zum Buch „Sehnsucht Namibia“ von Roland F. Karl

Roland F. Karl: "Sehnsucht Namibia. Wüste, Weite, wilde Tiere." © Bruckmann

Berlin, Deutschland (MaDeRe). Südwestafrika hieß das Land länge, genauer: von 1918 bis 1990, Deutsch-Südwestafrika von 1884 bis 1915 und also kürzere Zeit.

Keine Frage: Das Land ging langsam aber sicher an Deutsche über. Für den Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz kaufte als 22-jähriger Kaufmannsgehilfe Heinrich Vogelsang am 1. Mai 1883 die Bucht von Angra Pequena, die Lüderitzbucht, und fünf Meilen Hinterland vom Volk der Nama in Bethanien zu einem Preis von 200 alten Gewehren und 100 englischen Pfund. Gewehre waren bei vielen Leuten im Land beliebt, denn die damaligen Einwohner führten viele Kriege.

Aus britischen wurden übrigens schnell deutsche Meilen und also das Gebiet größer. Noch nicht einmal ein Jahr später wurde Lüderitzland Schutzgebiet des Deutschen Reiches.

Nach und nach wurden weitere Gebiete wie das Damaraland, Ovamboland und der nach Leo von Caprivi, der von 1890 bis 1894 Kanzler war, genannte Zipfel erworben, um eine Verbindung nach Deutsch-Ostafrika zu schaffen. 1915 war jedoch Schluss mit Schutzgebiet, denn Truppen der Südafrikanischen Union, eine 1910 gebildete Vereinigung der vier britischen Kolonien Kapkolonie, Natal, der Oranjefluss-Kolonie und Transvaal-Kolonie schlugen zu.

Doch um Gesellschaftliches in Geschichte und Gegenwart geht es nicht in dem Buch „Sehnsucht Namibia“ von Roland F. Karl, sondern um „Wüste, Weite, wilde Tiere“ wie der Untertitel verrät.

Namibia, wie das Land heute heißt, sei laut Verlag Bruckmann „die Skelettküste und die Namib, die älteste Wüste der Welt, die endlosen Sanddünen des Sossuvlei und die wilden Tiere des Etosha Nationalparks.“ Namibia ist auch noch mehr. Beispielsweise die „versteinerten Wälder, die Köcherbäume und der koloniale Charme von Lüderitz, das Okawango-Delta und die Victoriafälle“.

Das alles und noch mehr macht Namibia zu einem der beliebtesten Reiseländer Afrikas, wenn nicht gar zum bei Deutschen beliebtesten Reiseland des Kontinents.

Karl bietet zwar nicht Geschichte, aber Geschichten, durchaus auch Hintergrundinformationen, den einen oder anderen nützlichen Reiseempfehlungen, schließlich ist „gut gerüstet und informiert“ besser als armseelig ausgestattet und selten doof, vor allem aber famose Fotografien.

Bibliographische Angaben

Roland F. Karl, Sehnsucht Namibia, Wüste, Weite, wilde Tiere, 168 Seiten, ca. 200 Abbildungen, Format: 24,5 x 30,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, Verlag: Bruckmann, ISBN: 978-3-7343-1090-4, Preise: 29,99 EUR (D), 30,90 EUR (A) und 41,50 sFr.

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