Schatzsuche auf schwankenden Planken – Serie: Die Seychellen, ein Archipel für Naturabenteuer (Teil 1/5)

Blick vom Aussichtspunkt auf Mahé. © Foto/BU: Dr. Bernd Kregel, Aufnahme: Seychellen, Mahé 19.9.2015

Seychellen (MaDeRe). Wie eh und je umweht die kleine Inselgruppe im Indischen Ozean der zarte Hauch tropischer Romantik.

Langsam schließt sich die Schlinge um den schlanken Hals. Selbst für Gesetzesbrecher der guten alten Zeit in aller Regel Grund genug zur Panik. Nicht jedoch für „La Buse“, den gefürchteten König der Piraten im Indischen Ozean. Denn für ihn, der unzählige Male aus dem Hinterhalt gegen die französischen Kolonialherren zugeschlagen hatte „wie ein Bussard“, gehörte dieser zweifellos unangenehme Anlass offenbar zum Restrisiko seines Freibeuterdaseins. Vielleicht sogar bewusst herbeigeführt als standesgemäßer finaler Galaauftritt vor der Weltöffentlichkeit. Und damit – vergleichbar dem legendären Coup Klaus Störtebekers – als Freibrief für den geplanten Einzug in die Geschichtsbücher?

Piratenhund im Le Delplace Beach Restaurant. © Foto/BU: Dr. Bernd Kregel, Aufnahme: Seychellen, Mahe, 19.9.2015

Denn was tut „La Buse“ in dem Moment, als ihm der Trommelwirbel eines französischen Exekutionskommandos im Jahr 1730 ratternd die Pforten zum Jenseits öffnet? Seelenruhig zieht er, noch immer kühl und planvoll kalkulierend, einen Plan aus seiner Hosentasche und wirft ihn in die staunende Menge mit den Worten: “Wer ihn entziffert, soll meinen Schatz haben.“ Nur eine knappe Andeutung. Doch die schlägt sofort ein wie ein Paukenschlag und übertönt lautstark das klägliche Schnarren der Todestrommeln. Der Mythos vom Piratenschatz des „La Buse“ ist in der Welt und lässt sich dort auch nach Jahrhunderten nicht mehr heraus bringen.

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