„Delphin“ und Delfine vor Santarém – Serie: Rund um Südamerika (Teil 31/37)

Delfine im Amazonas vor Santarém. Quelle: Pixabay, Foto: Vinicius Colares

Santarem, Amazonas, Brasilien (MaDeRe). Am 41. Tag der Reise rund um Südamerika fahren wir mit der „Delphin“ auf dem Amazonas und machen in Santarém fest. Der Flusshafen Santarém wurde 1661 gegründet und gilt als älteste Ansiedlung im Amazonasbecken. Mit über 250.000 Einwohnern zählt Santarém heute nach Manaus und Belém zur drittgrößten Stadt im Amazonas-Gebiet. Die Bewohner nennen sie gerne „die Perle des Tapajós“. Und vor der Perle schwimmen Delfine im Fluss.

Der Rio Tapajós zählt zu den eher seltenen Klarwasserflüssen Amazoniens, im Gegensatz zu den Weiß- und Schwarzwasserflüssen. Er entspringt dem brasilianischen Bergland und durchströmt fast ausschließlich felsiges Gelände, das sich Erosionen widersetzt. Daher führt der Fluss kaum Schwebestoffe oder Huminsäure mit und verdankt dieser Tatsache sein klares, blaugrünes Wasser.

In einem einfachen, örtlichen Flussboot passiert man die „Riverfront“ von Santarém mit ihren alten und modernen Holzhäusern sowie Kaianlagen für die Verladung von Sojaschrot in große Massengutfrachter. Hauptsehenswürdigkeit: der Zusammenfluss des Rio Tapajós mit dem gelblich-braunen Wasser des Amazonaslaufs. Ein bemerkenswerter Anblick bietet sich hier – ähnlich dem „Meeting of die Waters“ bei Manaus. Die Wassermassen beider Flüsse fließen unvermischt einige Kilometer weit nebeneinander her.

Die Bootsfahrt führt zum Maicá See, einem Abfluss des Amazonas, sowie verschiedener „Iguapos“, den in der Regenzeit überfluteten Wäldern. Die Pflanzenwelt ist in diesem Wasserlabyrinth besonders schön und vielfältig, und unzählige Vogelarten wie Tukane und Papageien sind hier Zuhause. Manchmal, mit viel Glück, kann man hier auch Süßwasser-Delphine sichten. Man erlebt, mit welch einfachen Mitteln die Bewohner hier immer noch auf Fischfang gehen. Auch kann man sich gefahrlos im Piranha-Angeln üben und den Fang anschließend in Maniok-Mehl wenden und grillen. Ein Genuss.

In der Stadt sollte man das „Manioc House“ besuchen, eine Ansammlung von typischen einheimischen Hütten. Hier erfährt man Wissenswertes über Maniok und kann den Einheimischen bei der Zubereitung von Maniok-Mehl, einem wichtigen Nahrungsmittel, zusehen und die Nutzung von einigen anderen tropischen Gewächsen kennenlernen.

Tipps Satarém

Praça Mirante do Tapajos: Die ehemalige Festung befindet sich auf einem Hügel im Zentrum der Stadt. Der Bau der Burg „Fortaleza do Tapajós“ diente im Jahre 1693, die Invasion der Feinde verhindern. Sie wurde bereits 1697 eingeweiht, obwohl der Bau noch nicht vollständig abgeschlossen war. Die Festung wurde mehrere Male umgebaut und erst 1867 in der endgültigen Version ausgebaut. Heute befinden sich dort nur noch Überreste der Burg – die heutige Praça Mirante do Tapajos. Dennoch ist die ehemalige Burg zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden und bietet einen einzigartigen Blick auf Santarém.

Kirche „Nossa Senhora da Conceição“: Die ursprüngliche Kirche wurde 1661 im Schlamm erbaut. Der heutige Bau stammt aus dem Jahre 1761. Das Kruzifix in der Kirche ist 1,62 Meter hoch und ist eine Gabe des deutschen Naturwissenschaftlers Karl Friedrich Phillip von Martius, welcher hier bei Santarém bei einem Schiffsunglück mit dem Leben davongekommen ist. Dieses Kruzifix gilt als Höhepunkt der Sehenswürdigkeiten in Santarém.

Souvenirs: Kunsthandwerkliche Erzeugnisse, Keramik, Hängematten und T-Shirts.

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