Monte Isola, Lago d’Iseo, Italien (MaDeRe). Berge wie Inseln, beide sind Welten für sich – und topographisch top vereint bilden diese als Paar einen eigenständigen Kosmos. In der Weite mancher Meere und oft wilder Ozeane, selten inmitten der Gewässer vom eher sanften See. Da kommt das Duo besonders gut raus, der Anblick wirkt stimulierend. Denn eingebettet in die umgebende, schon vertraute Landschaft ist der Inselberg lediglich das hervorragende Gebilde wo es sich lohnt, noch neugieriger auf Entdeckung zu gehen – oder nun ganz lässig nur auf Entspannung zu setzen.
Der See nach dem Überfluss
16 Tage nicht Nächte konnten 1.2 Millionen Personen 2016 über Wasser wandeln, auf den Floating Piers von Christo, von Sulzano zur Monte Isola. 11000 war die maximale Menge an Menschen die fließend, im Einklang mit den Bewegungen der Seeoberfläche, auf leuchtend gelben Stoffbahnen zur gleichen Zeit hin und her zogen. Von den stets leicht schwankenden Pontons ging es in Peschiera Maraglio trockenen Fußes und auf festem Boden auf gut gelb noch ein paar Kilometer weiter. Heute zeugen in der Sonne vergilbende Fotos an der Uferpromenade weiterhin von dem Megaereignis das Iseo und Inselberg ins Scheinwerferlicht rückte. Glücklicherweise hat der Monte Isola daran keinen Schaden genommen. Ach ja, die Zusammenarbeit von Christo mit der Familie Beretta, bekannt als Waffenproduzent – obwohl auch für die Wohltätigkeit der Donna – fand mancher Kritiker nicht das Gelbe vom Ei.
Über den Iseo zu den Isole
Schwamm drüber wir sind im Urlaub. Wollen über Wasser gleiten, den See und das Sehenswerte kennen lernen, steigen also nicht in Sulzano gegenüber Monte Isola ins Boot sondern oben in Pisogne. Gleiten entlang der hochhaushohen Steilküste, teils bewaldet, aber wo öfters – besonders wenn Felsen dramatisch zum See abfallen – nur das nackte Gestein zu tage tritt. Oben dem Himmel nahe grüßt hier und da ein Campanile, Wahrzeichen der Siedlung die unserm ungeschultem Auge verborgen bleibt. Dafür werden wir durch den Anblick manch eines pittoresken Fischerdorfs entschädigt, so wie Marone – mit fröhlich bunten, pastellfarbenen, strahlend weißen Häusern, die der Reisende an hiesigen Gestaden ja auch erwartet. Isola di Loreto im Norden sowie Isola di Sao Paolo – eingebunden in Christos „Floating Piers“ – im Süden von Monte Isola befinden sich im Besitz der Familie Beretta und sind nur aus gebührender Entfernung im Vorbeifahren zu betrachten. Dies leise Plätschern der Wellen, von Zinnen gekröntes Kastell mit pseudowehrhaftem Bootshafen samt Leuchtfeuerturm hier, eine repräsentative Villa dort, beide eingebettet ins üppige Grün ihrer Parkanlagen. Ideale Idyllen? Nun, so eng können Schönheit und Schrecken gedanklich beieinander liegen.
Mal kurz auf den Inselberg
Streben wir zum Höhepunkt der Tour. Legen wir an in Peschiera Maraglio, Bilderbuchschönheit des Monte Isola. Ausrufezeichen. Am und vorm Kai teils verspielt markiert mit blau-weißen Pfählen tummeln sich nautische Gefährte aller Arten. Vom Ausflugsschiff zum schnittigen Schnellboot, von Fischer Fredericos Stolz bis zur Luxusjacht. Die Uferpromenade führt im Ort vorbei an manchem Tisch vieler Trattorien. Dann, mit gelegentlichem Baumschatten, hinüber gen Sensole – also vom Südosten zum Südwesten. Hinauf geht natürlich auch beim Inselberg. Bis zum Santuario Madonna della Ceriola, 600 Meter über Meer – und 413 über dem Seeufer. Der Blick von dort soll atemberaubend sein. Uns fehlte die Zeit – keinerlei Eile. Atemberaubend war schon der steile Anstieg durch die Gemeinde nach dem Anlanden in der Mitsommerhitze bis zur Logis. Aber jeder Schritt hat sich voll ausgezahlt.
Perfetto! Castello Oldofredi
Gar selten fühlt man sich als Gast besonders emporgehoben und zugleich sofort zu Hause. Wie hier, wo spielerische Nonchalance im Rahmen der gediegen gepflegten Ausstattung ein freundlich familiäres Miteinander bewirkt, ein lässiges Flanieren nach Lust und Laune. Zum Pool im Park. Zur eigenen Aussichtsterrasse vom Apartment. Holzdecken, altehrwürdiges Mobiliar, Kronleuchter, ein Kamin der unbenutzt bleibt – wie die Küche. Durchs Grüne führt ein Weg vom Hotel zur Promenade. Aber dass man sich im Gewirr der Gassen nur zu gern verliert gehört zum Erleben: aus dem Tor zum Kai und wieder zurück.
Darauf zu Speis und Trank ins Restaurant, mit Seeblick inklusive.
Romantiker suchen den Platz vorn, wo Licht kaum in Erscheinung tritt und nur der Mond hell leuchtet, aber von Sulzano drüben am Festland ihnen anscheinend punktuell auf und ab mal zugeblinzelt wird. Alle anderen schauen am Abend gespannt in den Tellerrund. Unserer Gruppe wird beim Diner auf der Hotelterrasse zuerst eine Kombination von Geschmackserlebnissen offeriert – vom Sebino. So hieß der See seit langem und landläufig, die Römer nannten ihn Lacus Sebinus. Eine Kombi von dreierlei Fisch: getrocknete Agone Monte Isola auf Polenta, Ukelei in einer Carpione, und marinierte Forelle auf Fenchel. Nach dem Primo zum Secondo das italienisch besser auf der Zunge zergeht: Millefoglie di corregone in crosta di frutta secca su morbido di patate e asparagi verdi scottari. Ein Bild von einem Gericht. Curtefranca, bianco und rosso, von Ferghettina wurde als Weinbegleitung serviert – aus dem Anbaugebiet auf der südlichen Seeseite bis Brescia – woher auch Franciacorta stammt. Coulis von Erdbeeren mit Gelato bildete das süße Finale.
Info zum Iseo-See und zur Provinz Brescia:
www.visitlakeiseo.info www.visitbrescia.it
Info zu Hotel und Restaurant:
Adresse: Castello Oldofredi Residence, Peschiera Maraglio – Monte Isola (BS)
Kontakt: Telefon: +39 328 31 77 915, Telefon: +39 030 988 63 28, E-Mail: info@oldofrediresidence.it
Heimatseite im Weltnetz: www.oldofrediresidence.it
Anmerkung:
Die Recherchereise wurde organisiert von Bresciatourism und unterstützt von der Agentur Comitel & Partners.