Venedig, Italien (MaDeRe). Wer möchte nicht wenigstens einmal in seinem Leben im Orient-Express sitzen, essen und trinke, während unangenehme Fahrgäste abhanden kommen und Hercule Poirot (unter anderen von Kenneth Branagh gespielt) ermittelt? Auf einer der Reisen mit dem längst Venice Simplon-Orient-Express genannten Vergnügen im rollenden Luxus-Hotel und Restaurant auf Schienen der Belmond Limited ist dies möglich.
Der altehrwürdige Orient-Express mit seinen hochrangigen Passagieren wurde von der Compagnie Internationale des Wagon-Lits et des Grands Express Européens, die Internationale Schlafwagen-Gesellschaft, betrieben. Die Orient-Express Hotels Ltd. wurde übrigens 2014 in Belmond Ltd. umbenannt, denn die Eigentümer und also Kapitalisten sowie die Lohnarbeiter der Hotel- und Freizeit-Kapitalgesellschaft mit Sitz in London machten nicht nur in Züge. Diese Kapitalgesellschaft wurde 2019 übrigens von dem Konzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE mit Sitz in Paris übernommen. Diese Kapitalisten lassen den Orient-Express immer noch fahren und das eine oder andere Mal fährt wohl auch der eine oder andere Bourgeois mit. Ansonsten reisen und speisen im rollenden Restaurant Kleinbürger und Kleingeister mit großem Hunger und genug Geld im Beutel.
Im Speisewagen würden laut Veranstalter „rund um die Uhr extravagante Gerichte serviert werden und bis tief in die Nacht Unterhaltung geboten wird, direkt und in Farbe. Phantastisch!
Frische saisonale Produkte würden an den Haltestellen in den Zug geladen und dann von weltbekannten Köchen in unserer Bordküche fachmännisch zubereitet werden. Aktuell als Küchenchef gilt Jean Imbert, der „das reiche Erbe des Venice Simplon-Orient-Express mit seiner eigenen Leidenschaft für frische, saisonale Produkte, um Momente kulinarischer Perfektion in Bewegung zu schaffen“ verbinde. Weiter heißt es werbend, daß „durch die Neugestaltung des Ambientes des Restaurants und die Einführung eines neuen Niveaus an klassischer Präzision in jedes Menü“ Gäste „sich auf eine wahre Gourmetreise zwischen den außergewöhnlichsten Städten Europas freuen“ könnten. Klasse klingt das!
Ich werde reisen und speisen und trinken – auch im Barwagen, wo „Barkeeper elegante Cocktails zu den Klängen eines Hauspianisten, der auf dem Babyflügel Musikwünsche spielt“, reichen. Wohlsein!
Und dabei werde ich im schönen Bildband „Der Orient-Express“ mit beeindruckenden Fotografien und Originaldokumenten blättern.
Bibliographische Angaben
Guillaume Picon, Benjamin Chelly, Der Orient-Express, König der Züge. Mit einem Vorwort von Kenneth Branagh, Übersetzer aus dem Französischen: Albrecht Schreiber, 256 Seiten, ca. 200 Abbildungen, Bindung: fester Einband mit Schutzumschlag, Format: 24,3 x 29,6 cm, Verlag: Frederking & Thaler im Konzern GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH, München, 1. Auflage 2019, 2. Auflage 3.8.2022, ISBN: 9783954162963, Preis: 49,99 EUR (Deutschland)
Anzeige:
Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch politisch-ökonomische, kulturelle, geschichtliche und gastrosophische Reisen auch auf Schienen -, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.