Stralsund, Deutschland (MaDeRe). Der Wind frischt am nächsten Morgen ordentlich bis auf 7 Bft auf, so dass die See sich hinter den Restaurantfenstern schäumend auftürmt. Nach drei Stunden stürmischer Tonnen-Slalomfahrt durch den Greifswalder Bodden taucht voraus an Backbord ein ehemaliger Wachtturm auf, schließlich eine dunkelgraue Röhre mit schlankem Turm. Von der russischen Marine ausgemustert, fristet das mit 4000 Tonnen einst größte dieselgetriebene U-Boot der Welt jetzt sein Dasein als Besuchermagnet im Peenemünder Hafen. Ansonsten heißt es hier: Wernher von Braun lässt grüßen. Das Dorf im Norden der Insel machte Weltgeschichte, als 1942 in der Heeres-Versuchsanstalt die ersten V1- und V2-Raketen abgefeuert wurden. Grundlage für die spätere bemannte Raumfahrt von USA und UdSSR.
In der Nachkriegszeit mutierte das Zentrum der deutschen Raketenforschung zur Flottenbasis der ehemaligen DDR-Volksmarine. Seit der Wende hingegen präsentieren sich die maroden Gebäude als viel besuchtes Museum mit Raketen- und Flugzeugexponaten sowie die NVA-Raketen-Korvette Hans Beimler.
Fotoreportage
Mehr Fotos in der Fotoreportage: Von Stralsund nach Stralsund mit MS Swiss Diamond von Dr. Peer Schmidt-Walther.