Vancouver, Toronto, Kanada (MaDeRe). PACIFIC CENTRAL prangt in großen Lettern über dem altehrwürdigen Gebäude am Rande von Vancouvers China Town. 1919 gebaut, eindeutig klassizistisch und liebevoll restauriert. Ein alter Bahnhof, wie man ihn sich vorstellt mit gepolsterten Bänken, viel Messing, Stuck und Holz samt einer riesigen glänzenden Bahnhofsuhr in der Mitte. Den ehemaligen Wartesaal hat Mac Donalds besetzt, allerdings als Konzession an die Bahn die Stirnseite mit zwei Canadian-National-Dampfloks fototapeziert. Kaffee in kleinen Bechern bekommt man gratis. Vor der Abfahrt sollte man sich hier allerdings einen Burger gönnen, denn auf dem CANADIAN bleibt am Abfahrtsabend die Küche zu. Ein angemessenes Getränk, zum Beispiel eine Flasche Sekt oder Wein, sollte man schon einpacken, um auf eine gute Reise anzustoßen.
Nachdem das Gepäck aufgegeben worden ist, kann man als Gast eines Schlafabteils in der Lounge bis zum Einsteigen warten und wird mit Kaffee und Softdrinks verwöhnt.
Pünktlich um 20 Uhr ist Einlass. Unser glänzender Edel-Zug mit der markanten Aussichtskanzel am Heck des letzten Waggons sticht aus den übrigen heraus. Unser hat nicht nur die Nummer 221, sondern auch noch einen Namen, der zu unserem Dinner passt: MacDonald.
Rucksack und Reisetasche finden wir bereits in unserem „U-Boot-Abteil“ vor. Die beiden übereinander angeordneten Kojen sind schon von der freundlichen Schaffnerin vorbereitet, aber nicht à la U-Boot von einem Schlafkollegen der Crew „vorgewärmt“ worden. Toilette und Waschbecken runden den bescheidenen Komfort ab. Die Dusche liegt am Ende des Gangs. Zehn Waggons aus rostfreiem Stahl bilden den 400-Meter-Zug Nummer 2. In den 50er Jahren fuhren sie noch für die amerikanische Bahngesellschaft New York Central, wurden von Canadian Pacific angekauft und stilgerecht umgebaut.
Fotoreportage
Mehr Bilder in der Fotoreportage: Mit dem Canadian von Vancouver nach Toronto von Dr. Peer-Schmidt-Walther.