Sensburg, Sorquitten und Wilkassen – Serie: Kultur und Kulinarik, eine Woche Flusskreuzfahrt in Masuren (Teil 2/7)

Fahrwassertonne auf einem See. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

Sensburg, Sorquitten, Wilkassen, Polen (MaDeRe). Masuren ist seit eh und je Synonym für eine der schönsten europäischen Landschaften. Während der Flusskreuzfahrt über die Masurische Seenplatte erlebt man unberührte Natur und Sehenswürdigkeiten einer mehr als siebenhundertjährigen deutsch-polnischen Geschichte. Und natürlich die nach wie vor deftige ostpreußische Küche.

Ein Gutshof bei Sensburg in Masuren. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

2. Tag: Sensburg – Sorquitten – Wilkassen

Offizielles Programm:

Nach dem Frühstück (täglich bis 08.30 Uhr) rollt der Bus nach Sensburg (Mragowo), malerisch zwischen Juno- und Schosssee gelegen. Hier kann man zusammen mit dem Chefkoch den Bauernmarkt besuchen, wobei für die Schiffsküche frische Vorräte wie Gurken, Tomaten, Kräuter und Eier eingekauft werden (alles Bio, versteht sich).

Direkt beim Fischer wird geräuchter Aal gekauft. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

Anschließend hat man noch Gelegenheit, kurz in eine Fischräucherei hineinzuschauen und den Duft vom „Gold der Seen“ zu schnuppern: Aal, Forelle, Zander, Maränen.

Schließlich geht es durch eine harmonische Hügel-, Wald-, Wiesen- und Seenlandschaft nach Sorquitten (Sorkwiti). Das kleine, verträumte Dorf überrascht mit einem im englischen Tudor-Stil erbauten Schloss (früher gehörte es den Familien von der Groeben und von Mirbach, heute ist es ein Hotel, daher ist nur eine Außenbesichtigung möglich). Aber auch die schlichte evangelische Dorfkirche über dem Seeufer mit ihrem holzgeschnitztem Altar und einem schwebendem Taufengel aus dem Jahr 1631 lohnt einen Besuch.

In der Försterei Kleinort bei Peitschendorf (Piecki) wurde der masurische Heimatdichter Ernst Wiechert (1887 – 1950) geboren. Besucht wird sein idyllisches Geburtshaus, heute Museum, das an Leben und Werk erinnert. Sein Roman „Das einfache Leben“ spiegelt die waldeinsame Umgebung.

Der Koch bedient auf der MS Classic Lady seine Gäste. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

Während das Schiff über Nikolaiken nach Stary Sady (Schaden), seinem Heimathafen am Talter Gewässer fährt, wartet der Koch mit neuen Köstlichkeiten auf.

Auf der Speisekarte – Motto: „Jede Frau ist für gutes Essen anfällig“ (Casanova) – stehen Tadeuszs Gurkensuppe und Ermländische Suppe; Vorspeise: Festtagssülze; Salatbüffet: Gurkensalat, Dill und Schmand; Hauptgang: Königsberger Klopse mit Kapernsauce und Salzkartoffeln; Dessert: Buttermilchflinsen mit Himbeersauce; Seelenwärmer: Rußer Milchpunsch. Jeder Gang weckt Kindheitserinnerungen und regt zu Rezeptaustausch an. Der Abend gehört den Tageserlebnissen, über die angeregt geredet und fröhlich gelacht wird. Eine vergnügte Schlemmer-Runde.

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