Berlin, Deutschland (MaDeRe). Für die meisten Leute in deutschen Landen ist Detroit, das im Rahmen der Kolonialisierung der „Neuen Welt“ für Frankreich von Militärs gegründet wurde, um mit Pelzhandel Geld zu verdienen, noch als Motown in Erinnerung. Die Geschichte der Motor City begann 1909 mit dem Fordismus, der Massenproduktion von Automobilen mit dem Ford Modell T in Detroit/Highland Park. Andere Autobauer siedelten sich in Detroit an. Mit dem Aufschwung der Automobilindustrie wuchs die Stadt in die Breite und Höhe. Zudem gab es eine regelrechte Bevölkerungsexplosion: Zwischen 1900 und 1930 verfünffachte sich die Bevölkerung, dieses Mal vermehrt durch den Zuzug von Negern, Schwarzen, Afroamerikanern. Diese Einwanderungswellte war Teil der Great Migration in den VSA. In der Stadt kam es im 20. Jahrhundert mehrmals zu Rassenunruhen, beispielsweise 1943, als die dreitägigen Tumulte erst durch Bundestruppen beendet werden konnten und 34 Menschen starben, oder 1967, als 43 Menschen ums Leben kamen.
Noch heute sterben täglich Menschen in Detroit und zwar keines natürlichen Todes. Die Stadt hat angeblich die höchste Kriminalitätsrate der VSA. Rund ein Drittel der Bewohner lebt in Armut. Seit den 1960er Jahren ist die Zahl der Einwohner von Detroit rückläufig. Von fast 2 Millionen Menschen ging es runter auf rund 650 000. Davon sind 80 Prozent Neger beziehungsweise Schwarze.
Zwar kann man sich auch mit der Geschichte von Detroit im Allgemeinen und im Besonderen mit den Rassenunruhen beschäftigen, wenn man dort ist, doch vor allem mit der Automobilgeschichte, die eine zum Anfassen sei, wie Alexander Simmeth in seinem Buch „City-Trip Detroit“ meint, der Detroit offensichtlich nicht nur für „eine perfekte Kulisse für ‚ruin porn'“ hält, sondern für die „spannendste Stadt“ der VSA. Und Straßenbahn könne man in Detroit seit 2017 auch wieder fahren. Neben Fahrten mit dem Auto und der Straßenbahn empfehlen sich Stadtspaziergänge. Simmeth empfiehlt einen von vier Stunden, den man auf einen Tag und mehr ausdehnen könnte. Downtown, Midtown, New Center und umzu, East Side und West Side sowie das Drumherum um Detroit, Reisende sollten mehrere Tage bleiben, um viel zu entdecken.
Alexander Simmeth gibt zudem Tipps für Kunst- und Museumsfreunde, Genießer und Shoppingfans sowie praktische Reisetipps, beispielsweise Hinweise auf preiswerte bis ausgefallene Unterkünfte, empfehlenswerte Restaurants, Bars, Cafés, Delis…
Praktisch ist außerdem ein kostenloser digitaler Begleitservice beziehungsweise eine WEB-App für Smartphones und Tablets. Die böte laut Verlag Reise Know-How „Textbegleitende Luftbildansichten, Routenführung zu den beschriebenen Sehenswürdigkeiten und touristisch wichtigen Orten, Verlauf des Stadtspazierganges und ein Mini-Audiotrainer Amerikanisch.“ Das alle könne man direkt über den QR-Code auf der Buchrückseite abrufen.
Bibliographische Angaben
Alexander Simmeth, City-Trip Detroit, 144 Seiten, komplett in Farbe, zahlreiche Fotos, Stadtplan zum Herausnehmen, praktische Übersichtskarten, kleine Sprachhilfe Amerikanisch, inklusive Web-App, Herausgeber: Klaus Werner, Verlag: Reise Know-How, 1. Auflage, Bielefeld, 2019, ISBN: 978-3-8317-3228-9, Preis: 11,95 EUR (D)