Mit einer finnischen Lady ins Land der 188.000 Seen – Serie: Abenteuer Mökki (Teil 1/8)

MS FINNLADY im Schaerenmeer vor Helsinki. © Finnlines

Travemünde, Deutschland (MaDeRe). Die Heckklappe der 218 Meter langen „Finnlady“ ist weit geöffnet. Es dauert noch, bis ein Kombi mit grell blinkenden Rundumleuchten eine Fahrzeugschlange nach dem anderen über das weitläufige Terminal mit seinen verschlungenen Pfaden in den Rachen der Ro-Pax (Güter-, Passagier-)-Fähre lotst. Überdies schluckt der 46.000-Tonnen-Riese auch noch jede Menge unbemannte Trailer und Lastzüge mit Fahrern. Insgesamt können Fahrzeuge auf 4,2 Kilometern Länge an Bord geparkt werden. Gewaltig!

Bepackt mit Proviant und Ausrüstung für drei Wochen rollt der Wagen schließlich gegen Mitternacht in Lübeck-Travemünde über die große Rampe auf den Kombi-Frachter. Ringsum eingekeilt von anderen schwer beladenen PKWs vieler Finnland-Fans. Die Begleitmusik in den riesigen unteren Laderäumen für LKWs und Trailer ist infernalisch: Spannketten klirren, Motoren heulen auf, Reifen quietschen. Arbeitslärm eben.

Travemünde wird am frühen Morgen passiert. © Foto/BU: Peer Schmidt-Walter, 26.07.2021

Stau vor den Fahrstühlen zu den Passagierdecks. Bald verschwindet die müde Meute in ihren Kammern, verschläft nach vielen Stunden Autofahrt das Auslaufmanöver um drei Uhr früh und freut sich auf den ersten Seetag. Vorher müssen allerdings noch die Uhren umgestellt werden, denn in an Bord gilt finnische Zeit, also eine Stunde plus. Man fährt ja schließlich nach Nordost.

03 Uhr früh: auslaufen. Die Maschinen grummeln leise. Travemünde schläft. Schnell weitet sich die Trave zur Lübecker Bucht. Hebel auf den Tisch! Mit über 20 Knoten prescht der blau-weiße Riese durch die Nacht. Es bläst schräg von vorn. Ruppiger Seegang indes hat wenig Chancen bei der „Finnlady“. Zwei sechs Meter lange Flossenstabilisatoren sorgen für weitgehend ruhige Fahrt. Nicht nur vorrangig zum Wohl der Ladung, sondern auch zur Freude von Crew und Passagieren. Da benehmen sich andere Schiffe deutlich anders. Ihr Stampfen oder Rollen ist nichts für empfindliche Mägen.

Fotoreportage

Mehr Bilder zur Serie in der Fotoreportage: Abenteuer Mökki von Dr. Peer Schmidt-Walther.

Vorheriger ArtikelFotoreportage: Unterwegs zum Wein
Nächster Artikel„Angelegt – was nun?“ – Ein munterer Reiseführer für moderne Kreuzfahrer und Kreuzfahrerinnen