Imatra, Saimaa, Finnland (MaDeRe). Der Empfang vor dem blitzsauberen historischen Gehöft ist so herzlich, als würde man sich schon ewig kennen: „Terve!“, „Willkommen!“ Jukka schwingt sich hinters Steuer seines Lieferwagens und fährt vornweg: ein paar hundert Meter hügelauf, hügelab, durch tief verschneiten Fichten- und Birkenwald, der mit tonnenschweren Felsbrocken aus der letzten Eiszeit garniert ist. Schnell das Ziel am Ende eines Stichweges erreicht: „unserer“ Holzhütte „koivurinne“: Einrichtung und Komfort des Anwesens machen geradezu sprachlos. Nach über vierzig Mal Ferienhaus-Urlaub ist sie mit Abstand die Schönste und Komfortabelste. Jukka, der mit Vater und Brüdern selbst viel Hand angelegt hat, freut sich über das Kompliment. Überschrift: Wildnis trifft Komfort. Sogar mit Strom- und Wasseranschluss.
Bei einem Glas Glühwein erfahren wir mehr von Jukka (39). Die Großeltern wurden nach dem Krieg von den Russen aus dem östlichen Karelien von ihrem Hof vertrieben und mussten in Finnland wieder bei Null anfangen. Das Land konnte günstig gekauft werden, bot aber außer Wald und Fels wenig nutzbaren Grund für Landwirtschaft. 1997 hielten die Heikkonens noch 24 Kühe, bis der Stall abbrannte. Vater Arto, begeisterter Jäger und Fischer, hatte 1968 die zündende Idee: „Wir bauen Ferienhäuser“. Die ersten drei waren der Anfang von Tynkkylän Lomaniemi. Seit 1984 kam dank großer Nachfrage fast jeden Winter eine neues Häuschen dazu: in idyllischer Lage und unterschiedlichster Ausstattung für ebensolche Ansprüche auf der Halbinsel Mökkiniemi, der Hütten-Halbinsel. Sie kann sogar mit einem eigenen kleinen Hafen und einem landwirtschaftliches Museum aufwarten. Pro Sommer kommen normalerweise rund 40 Familien aus Deutschland hierher.