Hörnum, Sylt, Deutschland (MaDeRe). An der Südspitze gelegen, ist in Hörnum während des Lockdowns noch weniger los als in Westerland. Den Spaziergang um die Hörnum Odde, die Südspitze, sollte man sich allerdings nicht entgehen lassen. Die Landverluste in den letzten Jahren waren enorm. Während man vor 30 Jahren noch zwei Stunden für die Umrundung brauchte, schafft man es heute in gerade mal einer Stunde. Wenn man von der Westseite die Umrundung beginnt, verlässt man den Ort vorbei an der Kriegsgräberstätte, die an die getöteten oder vermissten Hörnumer beider Weltkriege erinnert, und trifft am Strand auf die Tetrapoden. 1968 hatte man 1.500 dieser Betonkolosse auf einer Länge von 1,5 km und mit einem Querwerk von 300 m verlegt. Was zum Schutz der Häuser dahinter gedacht war, funktionierte kein bisschen. Die wenig hübschen Sechstonner versacken jetzt einfach im Strand.
Wenige Schritte weiter ist eine Abbruchkante, die wie eine Wunde in der Insel klafft. Das Vorbeigehen ist nur bei Ebbe möglich. Der Orkan Xaver hat im Dezember 2013 für schwere Verluste gesorgt. Eine Aussichtsplattform stürzte ins Meer und die Fundamente eines Unterfeuers liegen noch heute zerbrochen am Strand. Das Unterfeuer selbst wurde rechtzeitig gerettet. Heute steht es mitten im Ort als Mahnmal.