Jaroslawl, Russland (MaDeRe). Am nächsten Tag gilt das gespannte Interesse der ehrwürdigen Stadt Jaroslawl. Als eine der ältesten Städte an der Wolga genießt sie mit ihren historischen Prachtbauten den Ruf eines „russischen Florenz“. Hell klingt zur Begrüßung das Glockenspiel vom Christi Verklärungskloster herüber und weist den Weg zur Prophet Elias Kirche. Zwischen zwei Kirchtürmen und unter dem Schutz mehrerer Zwiebelkuppeln verschmelzen hier Architektur und monumentale Wandmalerei zu einer grandiosen künstlerischen Einheit.
Die Weiterfahrt auf der Wolga lädt ein zur Meditation. Denn hinter jeder Biegung offenbart sie die Quelle, aus der die russischen Künstler ihre Kreativität schöpften. Es ist die weite und mit kleinen Inseln durchzogene Flusslandschaft, von deren Uferbänken aus sich die endlos weißen Birkenwälder im Wasser spiegeln. Versteckt hinter dem Schleier leicht eingefärbter Birkenblätter erwecken die kunstvoll verzierten Holzfassaden der Datschen immer wieder eine romantische Stimmung. Diese verliert sich nicht einmal im schwachen Dunst des Flusshorizonts.