Danzig – Serie: Kultur und Kulinarik, eine Woche Flusskreuzfahrt in Masuren (Teil 7/7)

MS CLASSIC LADY im Wald der Johannisburger Heide. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

Danzig, Polen (MaDeRe). Masuren ist seit eh und je Synonym für eine der schönsten europäischen Landschaften. Während der Flusskreuzfahrt über die Masurische Seenplatte erlebt man unberührte Natur und Sehenswürdigkeiten einer mehr als siebenhundertjährigen deutsch-polnischen Geschichte. Und natürlich die nach wie vor deftige ostpreußische Küche.

Polnische Flagge vor ostpreussischem Sonnenuntergangshimmel. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

7. Tag: Danzig und Rückreise

Wer Zeit und Lust hat, der genießt noch ein paar vormittagliche Momente und Stunden in der alten Hansestadt, bevor der Transfer vom Hotel zum Bahnhof oder zum Flughafen Danzig ansteht. Oder ein bleibt einfach noch ein paar Tage dort.

Reisehinweise

MS CLASSIC LADY:

Bau und Indienststellung: 2003 in Nikolaiken/Masuren; Flagge: Polen; Länge: 44 m; Breite: 7 m; Tiefgang: 1 m; Crew: 5 – 6; Passagiere (max.): 40.

Unterbringung: 20 Aussenkabinen (11 m²) mit Doppel- bzw. nebeneinander getrennt stehenden Einzelbetten; Kleiderschrank, Safe, Dusche/WC, Heizung, 220 V-Stromanschluss; 3 Passagierdecks, Panorama-Restaurant, Bar, Sonnendeck.

Bordsprache: Polnisch und Deutsch; Bordwährung: Euro und Zloty, keine Kreditkarten.

Reisezeit: Mai bis Oktober. Empfehlenswert die zehneinhalbstündige Zugreise auf historischen Gleisen durch Hinterpommern, Westpreußen und das Ermland (ab Stettin täglich eine durchgehende Verbindung und zurück ab Lötzen) oder schneller (per Flugzeug und Bahn) via Warschau.

In einer typischen masurischen Allee. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

Masuren ist eine Region der im Nordosten Polens gelegenen Woiwodschaft Ermland-Masuren und umfasst den südlichen Teil des früheren Ostpreußen.

Wald- und Seenreichtum sind das Kapital der Landschaft, die voller Geschichten und Geschichte, aber auch voller Emotionen ist.

Im engeren Sinne ist es die Region um die Große Masurische Seenplatte. Das Land liegt auf dem Baltischen Höhenrücken, bis zu 300 Meter hohe, vom Eis aufgeschobene Endmoränen. Entstanden sind diese Formen während der drei großen Eiszeitperioden bis vor 30.000 Jahren. In den Niederungen reihen sich etwa 3500 Grundmoränenseen (die größten: Spirding See mit 114 qkm, Mauer See mit 104 qkm) und Rinnenseen wie eine Perlenkette aneinander. Auch das „Land der 3000 Seen“ genannt, ist Masuren eine der letzten naturnahen Landschaften Europas.

Wälder, Seen und Flüsse nehmen den größten Flächenanteil von Ermland (bis an die Haffküste bei Elbing) und Masuren ein. „Land der kristallnen Seen und dunklen Wälder“ (Ostpreußen-Lied) mag zwar verklärt wirken, trifft aber ins Schwarze. Ein Paradies für Wassersportler.

Seit 2003 startet die 44 Meter lange CLASSIC LADY allwöchentlich von Mai bis September von der Anlegestelle in Nikolaiken.

Die deutschsprachigen Info-Materialien sind nicht nur als eine Art Willkommen für die deutschsprachigen Gäste anzusehen, sondern zeigen auch einen inzwischen souveränen Umgang mit historischen Tatsachen.

Infos und Buchung: www.dnv-tours.de, Tel.: 07154-13 18 30.

Offizielle Bezeichnung der Reise: „Schlemmerreise durch die ostpreußische Küche“. Ansonsten werden mit der CLASSIC LADY zwischen Frühjahr und Herbst auch geführte Fahrrad-Reisen durch die Region angeboten.

Reiselektüre (neben dem DNV-Reiseführer „Polen“): Klaus Bednarz: Fernes nahes Land – Begegnungen in Ostpreussen (Heyne-Bücher); Hans Graf von Lehndorff: Ostpreussisches Tagebuch (dtv); Arno Surminski: Jokehnen (rororo); Siegfried Lenz: So zärtlich war Suleyken (Fischer); Harald Saul: Unvergessliche Küche Ostpreußens – Traditionelle Familienrezepte und ihre Geschichten“; Gert O. E. Sattler: „Köstlichkeiten und Besonderheiten aus Ost- und Westpreußen“ (beides nur antiquarisch über www.amazon.de). (Destinations-Informationen: DNV-Tours)

Zu guter Letzt: Rezept von Tadeuszs „Masurischer Krautsuppe“

Zutaten: 300 Gramm geräucherte Rippchen, ½ Kilo Sauerkraut, 2 Prisen Kümmel, 300 Gramm Kartoffeln, 1 Zwiebel, Salz, Pfeffer, 1 Esslöffel Schmalz.

Die Brühe aus Rauchfleisch und Gemüse kochen. Die Kartoffeln in kleine Würfel schneiden und der Brühe hinzugeben, langsam kochen lassen. Sobald die Zutaten weich sind, Sauerkraut und Kümmel dazugeben. Das Fleisch vom Knochen lösen und zur Suppe geben. Die Suppe mit Salz und Pfeffer verfeinern. Die Zwiebeln mit dem Schmalz anbraten und in die Suppe geben. Smacznego – guten Appetit!

Vorheriger ArtikelDie spektakulärste Bahnroute der Schweiz – Im knallroten „Glacier Express“ durch die Alpen von Chur oder St. Moritz nach Zermatt – das ist Luxus pur
Nächster ArtikelFotoreportage: Prunkvolles Paris an beiden Seiten der Seine