Sri Lanka (MaDeRe). Der ceylonesische Bruderkampf fand seine Fortsetzung im Zeitalter des Kolonialismus, als nacheinander die Portugiesen, die Holländer und schließlich die Briten die begehrte Tropeninsel ihrem jeweiligen Einflussbereich unterwarfen. Ja selbst mit dem Erreichen der staatlichen Unabhängigkeit von der britischen Krone Mitte des letzten Jahrhunderts sollten die Kämpfe noch nicht der Vergangenheit angehören. In jenen unglücklichen Jahrzehnten, als die tamilische Volksgruppe im Nordosten der Insel mit Waffengewalt von der Zentralregierung in Colombo einen eigenen Tamilenstaat forderte. Mehr als 100.000 Tote waren bis zum Ende der Streitigkeiten im Jahr 2009 zu beklagen, ein wahrhaft hoher Preis für eine erfolglose Aktion.
Inzwischen hat sich die Insel weitgehend von den Wirren des Bürgerkrieges erholt, und allenthalben wird ein tiefes Aufatmen hörbar. Das spüren nicht zuletzt die Besucher, die in den kritischen Zeiten ausgeblieben waren, nun aber unter neuen friedlichen Bedingungen in großer Zahl zurück strömen. Auf eine romantische Insel, die nun wieder zeigen kann, über welche landschaftlichen Reize und kulturellen Schätze sie verfügt. Gleichsam als Abbild des vorgelagerten indischen Subkontinents, allerdings in wesentlich kleineren Dimensionen.