Unser Basislager bei Buis-Les-Baronnies – Serie: Enduro pur rund um den Mont Ventoux (Teil 1/8)

Peter Aansorgh Anfang Oktober 2017 mit einer Enduro auf dem Mont Ventoux. © 2017, Foto: Stefan Pribnow

Buis-Les-Baronnies, Frankreich (MaDeRe). Buis-Les-Baronnies, Frankreich (Weltexpress). In der Ferne steht er da, der den Provenzalen und Zweiradfahrern aller Provenienz heilige Berg: der Mont Ventoux. Majestätisch mag er manchen seiner Bezwingern wirken, durchaus dominant emporragen, sogar sagen- und wölkchenumwoben den Literaten erscheinen und malerisch den Künstlern und Kulturbewanderten.

Doch den allein stehenden Berg zu Fuß zu besteigen oder mit dem Fahrrad zu erklimmen, das verlangt Kraft und Kondition, Können und Wollen. Längst dürfen auch Frauen und Männer wie wir mit Motorrädern auf den 1912 Meter hohen steinigen Gipfel.

Wer in der Gegend des Faltengebirges ist, aus dem der Riese der Provence ragt, der reist auch drumherum. Wie wir.

Unser Basislager bei Buis-Les-Baronnies

Unser Basislager bei Buis-Les-Baronnies. © 2017, Foto: Peter Aansorgh, BU: Stefan Pribnow

Wir, eine Hand voll Enduro-Fahrer vom Anfänger über den Fortgeschrittenen bis zum mit der Maschine famos Verwachsenen, auf dass die Spinnen Netze weben, bewohnten ein Basislager bei Buis-Les Baronnies, einem kleinen und im Kern lebhaften Städtchen in der Drôme Provençale. Rund um einen grünen und verkehrsreichen Marktplatz, kehren Bewohner und Besucher in für eine eher kleine Kommune erstaunlich zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants ein. Das wirkt auf Anhieb sympathisch. Der alte Ort scheint bei Bikern und Bergsteigern, die vor allem vom 763 Meter hohen Rocher St. Julien angezogen werden, beliebt zu sein.

Eine im Grunde einspurige Straße führt zu ihm hinauf. Ein Abzweigung und etwas weiter vom großen Granit liegt an einem magischen Ort das Gite du Saint Julien, das uns ein paar Tage unser Zuhause ist.

Im Gite bespricht unser Guide Jochen Ehlers von Endurofun Tours den nächsten Tag und Törn. Auf Reise-, Soft- und Harcore-Enduros folgen wir dem Mann, der auf unseren täglichen Touren jeden Stein zu kennen und jeden Provenzalen zu begrüßen scheint. Offensichtlich ist Ehlers in der Provence ähnlich zuhause wie daheim in der Provinz: in Dithmarschen.

Vom Gite kann und darf ein Motorradfahrer durch Olivenplantagen und Weinberge auf vielen Wegen und Pfaden durch die Natur- und Kulturlandschaft fahren. Stur gerade aus wie achtern Diek (also hinterm Deich) geht gar nichts. Haarnadelkurven sind keine Seltenheit. Da kommt man schon ein wenig ins Schwitzen, denn wir nehmen den Aufstieg vom Tal bis zur Kapelle Saint Trophime de l’Hermitage aus dem 14. Jahrhundert. Grillen zirpen. Stur und stumm blickt Heiliger als Denkmal mit uns Bikern andächtig über das tief unter uns liegende Tal. Astreine Aussicht!

Hinter dem Rücken des Geistlichen fahren wir eine geteerte, schmale und verschlungene Straße hinauf. An einer Gabelung trennen sich die Wege: Asphaltfahrer rechts rum. Links: Offroad. Über Stock und Stein, Rinnen und Bachläufe fahren wir weiter, um eine fabelhafte Aussicht auf den Rocher zu genießen.

Anmerkung:

Die Erstveröffentlichung dieser Berichterstattung von Peter Aansorgh erfolgte am 22. Dezember 2017 im WELTEXPRESS.

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