Oberstdorf, Bayern, Deutschland (MaDeRe). Wer jedoch die Bewegung sucht, der entdeckt von hier aus jenseits des kleinen Schlappoldsees die Alpe Schlappold. Mit mehr als 1700 Metern die höchste bewirtschaftete Sennstation in Deutschland. Geduckt an den Fuß des Schlappoldkopfes ziehen, vom unberechenbaren Höhenwind getrieben, Wolkenfetzen fedrig leicht über sie hinweg. Und gellend pfeifende Murmeltiere nutzen die sommerlichen Temperaturen, um auf den umliegenden Almwiesen ihre unterirdischen Bauten mit trockenem Heu für den Winter auszustaffieren. Stets in allen Richtungen vorsichtig Ausschau haltend nach Gefahren, so wie es die Erfahrung sie gelehrt hat.
Nur die Kühe strahlen mit ihrem hellen Glockengeläut eine beruhigende Atmosphäre aus. Mehr als siebzig Tiere, die hier zwischen Himmel und Erde, so Almhirt Florian Seltmann, hundert Sommertage lang seiner Obhut anvertraut sind. Nicht immer unter einfachen Bedingungen, besonders wenn selbst im Hochsommer ein Schneesturm das Grün der Almen mit einem weißen Teppich überzieht. Für ihn ein wahrer Albtraum, denn dann muss die gesamte Herde wieder ein Stück talwärts bis an die Schneegrenze getrieben werden, um unbeschadet bis zum Almabtrieb den Almsommer zu überstehen. So sind es auch für den Almhirten zweifellos die Unwägbarkeiten der Natur, die ihm in dieser Bergeinsamkeit stets den größten Respekt abverlangen.
Fotoreportagen
Siehe zur „Serie: Oberstdorf im Spiegel seiner Naturwelten“ von Dr. Bernd Kregel auch die