Hochschwarzwald, Deutschland (MaDeRe). Einer legendären europäischen Promi-Hochzeit verdankt der Hochschwarzwald seine Erschließung.
Zweiundfünfzig Pferdekutschen, gezogen von dampfenden Rossen, die sich in den Bergen eine kurze Verschnaufpause erst verdienen müssen. Bei einem Abstand von gut dreißig Metern je Kutsche bilden sie, rechnet man die berittene österreichische Garde hinzu, einen Prozessions-Lindwurm von mehr als zwei Kilometern Länge.
Angetrieben vom Peitschenknall seiner Kutscher, schlängelt sich der Tross mühsam durch das berüchtigte Höllental des Hochschwarzwaldes in Richtung Freiburg. Und dies auf einer Straße, die mit großem Aufwand speziell zu diesem ungewöhnlichen Zweck angelegt wurde: für die feierliche Überführung der österreichischen Erzherzogin Marie-Antoinette aus ihrer Heimatstadt Wien ins weit entfernte Paris. Denn dort wartet der französische Thronnachfolger bereits darauf, die Tochter der Kaiserin Maria-Theresia als seine zukünftige Frau in Empfang zu nehmen.