Breitenbach, Tirol, Österreich (MaDeRe). Und tatsächlich: Jeweils angeführt von grimmig dreinblickenden Hexen ziehen einige Perchtengruppen schwer bepackt mit voluminösen Kleidungsstücken aus raschelnden Maiskolbenblättern von Bauernhof zu Bauernhof. Unsäglichen Lärm verbreitend mit ihren Metalltrommeln aus alten Benzintanks. Oder gar mit schweren Glocken, die mit ihren das Trommelfell strapazierenden Geräuschen offenbar das Zeug dazu haben, selbst den strengsten Winter das Fürchten zu lehren.
Und als Abschluss dieser teils zentnerschweren Kostüme schließlich noch die schweren Zirbenholzmasken obendrauf. Prachtstücke, in deren ausdrucksstarken Gesichtszügen wie erwartet die phantasievolle künstlerische Handschrift Erich Ruprechters zuweilen wiederzuerkennen ist. Weit entfernt vom ästhetischen Gleichmaß venezianischer Masken. Mit ihren asymmetrischen Gesichtshälften und ihren verzerrten Mundpartien erscheinen sie vielmehr als der in Inbegriff archaischer Gefühlswelten. Faszinierend und befremdlich zugleich.
Fotoreportage:
Siehe auch die Fotoreportage: Perchtenlauf im Tiroler Oberland von Dr. Bernd Kregel.