Familiär im „Kardasowka“ – Serie: Mit dem Kajak auf der Drage in Pommern (Teil 5/5)

Am Lagerfeuer beim Forsthaus Kardasowka © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther, Aufnahme: Hohenwarte,18.5.2019

Fürstenau, Barnimie, Pommern, Polen (MaDeRe). Bei Fürstenau/Barnimie erinnert ein Gedenkstein an Papst Johannes II. Schon als junger Mann, der alle befahrbaren Flüsse Polens kannte, entdeckte Karol Woytyla 1956 seinen Lieblingsfluss Drawa. Später ließ er sich auch als Weih- und Erzbischof von Krakau und frisch gebackener Kardinal von ihrem ganz eigenen Zauber aus „Einöde, leere und Stille“ inspirieren, wie er schrieb. Für viele Polen, ohnehin wassersportbegeistert, ein Muss, hier mal vorbeizuschauen. Zu seinem 100. Geburtstag pilgerten hunderte von Kanuten in einer Art Wasserprozession zu dem Granitblock. Seitdem ist es die „Wasserstraße Karol Woytyla“. Sein „Geheimtipp“ war die bei Kilometer 133,5 in die Drawa mündende Korytnica. Sie ist ein absolutes Kleinod: glasklar, fischreich, schmal und landschaftlich noch einen Tick urwüchsiger, aber auch hindernisreicher.

Keine Hindernisse gibt es für Wassersportler in zahlreichen Biwaks, sie sind auch offen für Wanderer und Radfahrer, die hier ein gut ausgebautes Wegenetz vorfinden.

Das Waldhaus Krdasowka bei Drawno. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther, Aufnahme: Hohenwarte,18.5.2019

Als Ausgangspunkt für alle Touren bietet sich das Waldhaus „Kardasowka“ bei Neuwedell/Drawno am Dubie-/Düpsee an. In der Gegend, wo auch das zerstörte Familienschloss stand, war auch das Weltkriegs-I-Flieger-Ass Graf Erich von Wedell auf einem Rittergut zu Hause.

Ludmila, sie lernt fleißig Deutsch, und Tadeusz Szafranski sind herzliche Gastgeber. Mitten im Wald, an einem scheinfreien Angelteich und einer Wiese gelegen, ist ihr renoviertes Haus ein kleines Paradies. Es steht unter dem Motto „Agrotourismus“, garantiert damit nur einer Handvoll Gäste preiswerten, familiären Urlaub. Sogar mit Katzen und einem Fuchs, der keine Scheu hat. Bei geselliger Lagerfeuerrunde stibitzt er sich schon mal den einen oder anderen Brocken. Gurken, Kartoffeln und polnische Kelbassa/Wurst schmurgeln appetitanregend duftend auf dem Rost, während am Tisch „na zdrowje!/Prost“ ausgerufen und „dziekuje bardzo/vielen Dank!“ gesagt wird.

Reisehinweise:

Polnisches Fremdenverkehrsamt, Hohenzollerndamm 151, 14199 Berlin, Telefon: +49 (030) 21 00 92 11, E-Brief: kg@polen-info.de, www.polen.travel, Heimatseite im Weltnetz: www.kardasowka.pl

Polen: Kanutouren im Pommern – Drawa, Brda, Wda; ISBN: 3-89392-356-X (wichtig zur Vorbereitung und Durchführung!)

Ewa Wnuk-Glawdel: „Auf den Spuren der ehemaligen Bewohner des Drawska-Urwaldes (wichtig für Hintergrund-Informationen!)

Unter dem Stichwort „Kajaktouren auf der Drage/Drawa” findet man im Weltnetz diverse Anbieter.

Anmerkung:

Die Recherche wurde unterstützt vom Polnischen Fremdenverkehrsamt.

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