Wildforth, Prostynia, Pommern, Polen (MaDeRe). Stille ringsum. Hier ist selbst das eigene Atmen zu hören, abgesehen vom gelegentlichen Eintauchen der Paddelblätter in den von Strudeln gekräuselten Flussspiegel. Die Luft indes ist erfüllt von einem vielstimmigen fröhlichen Vogelkonzert.
Links und rechts quaken hochzeitende Froschmänner – eine kaum zu überbietende Kakophonie – aus dem üppigen Schilf wie Störenfriede ungeniert dazwischen. Aus der Ferne mischen sich trompetende Kraniche ein, während hoch über unseren Köpfen majestätisch ein mächtiger Seeadler kreist.
Eine fast schon unwirkliche Szenerie kaum zehn Minuten entfernt von der Fernstraße 10 bei Wildforth, heute Prostynia, zwischen Stettin und Bromberg, die von schweren Lastzügen beherrscht wird. Bis dahin hat uns Andrzej Gorski, Chef der örtlichen Tourismus-Organisation, mit seinem Transporter samt Bootsanhänger von Neuwedell/Drawno kutschiert. Unterhalb der Brücke ein kleiner Strand, an dem die robusten Leihkajaks zu Wasser gelassen werden. Nur etwas mehr als eineinhalb Stunden von der deutsch-polnischen Grenze und rund 90 Kilometer von der Landeshauptstadt Stettin entfernt.