Saalfeld, Saale, Thüringen, Deutschland (MaDeRe). „Der Hohenwarte-Stausee“, so erfährt man von Kapitän Joachim Krauße – der Vier-Streifen-Mann nennt sich, wie in der Binnenschifffahrt üblich, „nur“ Schiffsführer – „ist 27 Kilometer lang und bis zu einem Kilometer breit. Die tiefste Stelle befindet sich mit 68 Metern Wassertiefe an der Sperrmauer. Bei 182 Kubikmeter Inhalt ist unser Hohenwartestausee der drittgrößte Deutschlands mit einer Fläche von 7,3 Quadratkilometern“.
1941 wurde das Bauwerk abgeschlossen, wobei vorab die 250 Bewohner des später gefluteten Dorfes Preßwitz umgesiedelt wurden. Schiffseigner Thiesel, befragt nach der Turbinenleistung, weiß auch das: „63 umweltfreundliche Megawatt, die von der Vattenfall Europe AG ins Netz gespeist werden“.
Die Prioritäten des norwegischen Unternehmens seien Hochwasserschutz, Energieerzeugung und Tourismus, den Falko Thiesel sich auf die Fahnen geschrieben hat. Schiffsführer Krauße profitiert schon zwölf Jahren davon, seit er seinen 37-Tonner über den See steuert. Der ist Teil der rund 80 Kilometer langen, fünfmal hintereinander gestauten Saale-Kaskade, dem mit der Bleichlochtalsperre größten zusammenhängenden Stauseegebiet Deutschlands.