Ein bisschen Frieden – Serie: Auf der Save durch den Balkan (Teil 8/8)

MS Prinzessin Sisi hat in Novi Sad vor der neuen Freiheitsbrücke angelegt. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther

Belgrad, Serbien (MaDeRe). Mit immerhin noch 18 Kilometern pro Stunde dampft die Prinzessin dank ihrer 2200 PS im Keller am Vormittag von Belgrad zu Berg. Frachter aus allen Anliegerstaaten, aber auch aus den Niederlanden, aber nur wenige Flusskreuzfahrtschiffe, ziehen jetzt häufiger vorbei und beleben den mit 2857 Kilometern zweitgrößten und -längsten Fluss Europas nach der Wolga auf ihre Weise.

Die Freiheitsbrücke von Novi Sad, 1999 während des Kosovokrieges durch NATO-Luftangriffe zerstört und seit 2005 wieder aufgebaut, markiert das Ende der eindrucksstarken Save-Donau-Reise. „Die Stadt, zu kuk-Zeiten Neusatz, ist meine liebste österreichische im Ausland“, gesteht Romana Tichy, „sie erinnert am meisten an das Flair des alten Kaiserreichs“.

Die gewaltige Festung Petrowaradin/Peterwardain/Peterswacht, das „Gibraltar der Donau“, am gegenüberliegenden Ufer scheint das immer noch machtvoll zu demonstrieren, während junge Leute auf der kilometerlangen Promenade alkoholisiert ausgelassen und lautstark mit Hip-Hop-Musik ins Wochenende feiern. Im Salon hingegen klirren dazu beim Abschiedsempfang nur leise die Sektgläser.

Wie froh sind wir, stellen alle erleichtert fest, nach der einwöchigen 700 Kilometer-Schiffslektion in Geschichte, Politik, Religion und Kultur einer uns bisher wenig bekannten Region Europas, dass die Waffen auf dem Balkan schweigen und endlich ein bisschen Frieden eingezogen ist.

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