Belgrad, Serbien (MaDeRe). Schließlich muss bei strömendem Regen auch noch das Gepäck vom österreichischen in einen kroatischen Bus umgeladen werden. Das sei so vorgeschrieben, hieß es nur lakonisch. Zur „Entschädigung“ wird eine Kurzstadtrundfahrt durch die kroatische Hauptstadt angeboten.
Die reicht gerade für eine Toilettenpause und die Kathedralen-Besichtigung. Anschließend nerviger Stop-and-go-Feierabendverkehr. Die Stimmung sinkt auf den Nullpunkt. Getoppt noch durch die Information, dass von den ursprünglich ab Sisak geplanten 573 Flussreise-Kilometern nur 266 tatsächlich befahren werden können. Eine Sandbank im Oberlauf sei bei zu geringem Wasserstand schuld, lautet die Erklärung, und Baggern dürfe man dort aus Naturschutzgründen nicht. Man habe daraufhin leider umdisponieren und einen veränderten Reiseplan aufstellen müssen.
Enttäuschend für die meisten, denn der gesamte Fluss – als einziger Mitteleuropas folgt er im Tiefland noch seinem natürlichen Lauf – ist für sie das Hauptbuchungs-Motiv gewesen. Die fast unberührte Landschaft, besonders ab Sisak, steht als Reiseziel nicht gerade obenan. „Umso reizvoller für mich“, bekundet nicht nur Nachbarin Elfie aus Wien. „Schiff statt Ski“ bringt hingegen ein Klagenfurter sein Motiv auf die Kurzformel. Slogan des Veranstalters indes: „Der Weg ist das Ziel!“ Womit sicherlich nicht die Busreise gemeint ist.
Ende der abenteuerlichen Anreise vor einem hohen Deich in Zupanja. Graffitti an einem Trafohäuschen erinnern an finstere Jugoslawien-Verfallszeiten vor rund 20 Jahren, als hier noch heftig mit dem bosnischen Nachbarn am anderen Ufer gekämpft wurde.
„Save? Nie gehört!“, stimmt, um so interssierter wird dieser Bericht verfolgt werden, Danke PSW!