Freiburg im Breisgau, Deutschland (MaDeRe). Wer ein paar Stunden in Freiburg, der Stadt, die großzügig betrachtet am nördlichen Rand der Toskana Deutschlands und im Breisgau liegt, verbringt, der kann sich ihrem Flair nicht entziehen. Der wandert durch die Gassen, die Bächle entlang, rund um den Münster und rauf auf die Berge, wie den Schlossberg.
Der liegt vor einem der mittelalterlichen Stadttore Freiburgs an den Ausläufern des Schwarzwalds, genauer am Schwabentor, von wo aus Fuß- und Spaziergänger in wenigen Minuten bergauf den Schlossberg erklimmen können. Wer den etwa 450 Meter über dem Meeresspiegel liegenden heute größtenteils bewaldeten Berg im Stadtgebiet von Freiburg im Breisgau, der bereits zum Schwarzwald gehört, nicht schafft, der kann auch mit einem Fahrstuhl hochfahren.
Runter geht`s immer und dann rein die die gute Stube des Hotels Zum Roten Bären, das einen Steinwurf vom Schwabentor an einem Bächle steht und in dem Bärenwirtin Monika Hansen auf eine 1000-jährige Bau- und 700-jährige Wirteschichte verweist.
Monika Hansen, die sich in eine jahrhunderte lange Reihe von über 50 Bärenwirten reiht, erklärt Gästen gerne, dass ihr „Bären der älteste Gasthof Deutschlands“ sei „und einer der ältesten Gebäude aus der Zeit der Gründung Freiburgs“. Die Bärenwirtin zeigte auch uns wie vielen Gästen zuvor den „dreistöckigen Keller, mit seinen gewachsenen Böden, den Pfeilern und den Arkadenbögen“ und verwies auf die Fundamente, die „aus der Zeit vor der Stadtgründung 1120“ stammten.
In einem Faltblatt mit dem Titel „Kleine Bärengeschichte“, das sie uns reichte, lasen wir, dass diese von einem Herrenhaus herrühren, „das zum einstigen Grafenhof der Zähringer gehörte“. „Schon im 12. Jahrhundert wurde der Bären als Gasthaus genutzt“, erzählte sie weiter, wobei das Haus zu einem „stattlichen Renaissancegebäude“ entwickelt wurde. Doch dann sei das „romanisch-gotische Arkadenhaus abgerissen“ und auf dem Fundament „das heutige barocke Gebäude an dem schönen Platz Oberlinden errichtet“ worden.
Die Gaststube
„Die Brotsuppe, die im Gasthaus des Roten Bären in Freiburg im Mittelalter serviert wurde, ist natürlich längst von der Speisekarte verschwunden. Heute servieren wir Ihnen eine leichte, badische Küche mit einem Hauch Extravaganz“, lesen wir auf der Webseite des Roter Bären. „Tagesgerichte, Mittagsmenü, festliches Bären-Menü, Feinschmecker- oder Saisonküche“ bieten „Küchenmeister Albert Schweizer und das Küchenteam“, das laut Webseite „stets gleich großen Wert auf die sorgfältige Zubereitung der Gerichte“ lege.
Diese werden in einem rustikalen Gastraum mit dicken Wänden, schweren Balken und leicht gerundeten, hölzernen Decken, von denen vielarmige moderne Leuchter hängen, sowie teils getäfelten Wänden serviert. Besonders in Erinnerung beibt die Butter in Form eines Bären, die wir genau so wenig vergessen werden wie den herausragenden Nachtisch mit Crème brûlée mit Orangenlikörsauce, dazu eine köstliche Kugel Schokoladeneis, auf dem Minzblätter steckten, sowie einem knusprigen Keks samt Erdbeere. Lecker schmeckt zudem die hausgemachte Beerengrütze mit Vanilleeis. Für traute Zweisamkeit wäre Crêpes Suzette passend. Ein Dreigang-Menue mit 3-Gang-Menü mit Vorspeise, Hauptgang und süßer Köstlichkeit zum Schluss kostet aktuell nur 48 Euro.
Als Klassiker aus der Bärenküche darf das „Badisches Hausgericht“ gelten. Verschiedene Medaillons mit dreierlei Saucen samt hausgemachten Spätzle und knackigem Salat frisch vom Freiburger Bauernmarkt. Wollen Mund und Magen mehr? Lokalkolorit hat auch die Freiburger Festtagssuppe mit Flädle, Maultäschle und Klößchen.
Wer die badische Küche kennenlernen will, der kann auch zum Heimatgenuss-Menü greifen und beispielsweise karamellisierter Horbener Ziegenfrischkäse mit Rauke und Kirschtomaten, Filet vom Markgräfler Landschwein mit Bärlauch-Hollandaise, Marktgemüse und Risolée-Kartoffeln sowie marinierte Buchholzer Erdbeeren mit Vanilleeis und Rosenküchle bekommen. Das Menü mit drei Gängen kostet derzeit für nur 33 Euro.
Auf der Roter-Bären-Webseite steht auch, dass „der Weinkeller … vor allem mit edlen Tropfen von privaten Weingütern und Winzergenossenschaften des badischen Ländle bestückt“ sei. Zu einem guten Essen kann also jeder Zeit ein passender Wein aus dem Weinbaugebiet Baden gereicht werden. Die Weinbaubereiche Breisgau, Tuniberg, Kaiserstuhl liegen wirklich vor der Haustür.
Das Hotel
Wer sich nach Speis und Trank im Bären betten will, der liegt in den 25 Zimmern, davon 14 Doppelzimmer, acht Einzelzimmer und drei Suiten, die teils zu den ruhigen Innengärten, teils zu Freiburgs Platz Oberlinden gelegen sind, gut.
Dusche oder Bad, WC, Kabel-TV, Radio, Direktwahltelefon, Modem- bzw. ISDN-Anschluss, Minibar (größtenteils), Bademantel und Badeschuhe (auf Anfrage), Allergikerbettwäsche (auf Anfrage), 24-Stunden Rezeptions-Service, Nachtportier, Wäsche- und Reinigungsservice (gegen Gebühr) und außerdem kostenloses Wireless-Lan im gesamten Haus. Das ist das was.
Die Einzel- und Standardzimmer sind 22 m² groß und befinden sich in der 2. und 3. Etage im Stammhaus. Neben einem Bett ist auch ein Sofa oder ein Sessel untergebracht. Die Deluxe-Zimmer von 22 bis 24 m² liegen im ruhigen Gartenhaus (1. bis 3. Etage). Sie verfügen über ein französisches Bett (Maße 1,50×2 m), ein Bad mit Dusche / WC, Minibar, Kabel-TV, Direktwahltelefon und Radio.
Die Doppelzimmer sind zwischen 22 und 28 m² groß, befinden sich im Gartenhaus (1. bis 3. Etage) und liegen teils zu den ruhigen Innengärten und teils zum Platz Oberlinden. Die Möbeln aus dunkel gebeiztem Kirschholz punkten. Dekorationsstoffe in Rost- und Rosétönen wirken elegant. Beim Doppelzimmer Komfort ist beispielsweise der Marmorfußboden beheizt.
Die Ein-Zimmer-Suiten (38 m²) befinden sich in der 2. Etage mit Blick auf den Platz Oberlinden. Wohn- und Schlafbereich sind durch einen Raumteiler getrennt. Das großzügige Granitbad ist ausgestattet mit einer Dusche im Turm, WC und Bidet. Das Zimmer verfügt über einen begehbaren Kleiderschrank, Direktwahltelefon mit ISDN-Anschluss, Kabel-TV, Minibar, Radio und Zimmersafe.
Zum Roten Bären
Adresse: Oberlinden 12, 79098 Freiburg
Kontakt: Reservierungen unter 0761 387870, E-Mail: reservierung@roter-baeren.de
Heimatseite im Weltnetz: http://www.roter-baeren.de
Öffnungszeiten: Morgens von 7 bis 10 Uhr, mittags von 12 bis 14 Uhr, abends von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Sonntage sind Ruhetage.