Berlin, Deutschland (MaDeRe). Wien verfügt erfreulicherweise über zahllose prachtvolle Miethäuser aus dem 19. Jahrhundert – aus der Epoche des „Historismus“. Und das edelste Stockwerk in diesen Wohnpalästen war immer die „Beletage“, das „schöne“ Geschoss – in der Regel im 1. Stock, mit aufwendigen Stuckdecken und grossen Fenstern. Dass sich dieses Hotel „Hollmann Beletage“ nennt ist Programm: Hat man, buchstäblich im Herzen Wiens und nur wenige Schritte vom Stephansplatz und der Kärntnerstrasse entfernt, erst einmal den Eingang mit dem diskreten Hotelschild aufgespürt (was nicht ganz einfach ist), so führt ein direkter Lift zwar nicht ins erste sondern ins zweite Stockwerk.
Und was einen hier erwartet ist nicht altmodischer Prunk mit üppiger Stuckatur, sondern schlichtes, modernes, originell gestaltetes, und bis ins letzte Detail durchdachte Design: Die Hotelzimmer bieten genau das, was man von einem komfortablen Stadthotel erwartet – aber ohne Plüsch und Kitsch. Die Badezimmer sind diskret integriert, genügend Schrankraum ist vorhanden. Im 1. Stock gibt es auch eine Sauna und sogar ein entzückend nostalgisches, winziges Kino mit Popcorn-Maschine vor dem Eingang, im 2. Stock eine Terrasse.
Aber der eigentliche Stolz dieses verborgenen Juwels in der Wiener Innenstadt ist das Frühstück. Einfach köstlich. Wir delektierten uns an der grossartigen „Frittata Triestina“ und verwöhnten uns als Draufgabe noch mit der „Wiener Bio Hendlsuppe“. Und selbstverständlich ist das Brot ebenso vielfältig und schmackhaft wie die Auswahl an Konfitüren und Käse. Unbedingt muss das bezaubernde, junge Personal erwähnt werden, das einen hier verwöhnte und keine Wünsche übrig liess. Das Frühstück steht auch Nicht-Hotelgästen offen – für 35 Euro; ein nicht geringer aber angemessener Preis.
Hollmann Hotels gibt es auch in Paris, Triest, auf der Turracher Höhe (zwischen Kärnten und der Steiermark) und sogar in Sri Lanka, ein Boutique-Hotel direkt am Meer.