Sri Lanka (MaDeRe). Nach dem unseligen Bürgerkrieg geht ein hörbares Aufatmen durch die Tee-Insel im Indischen Ozean.
Auf Wolken schweben? Nur wenigen ist es vergönnt, es den zierlichen „Wolkenmädchen“ von Sri Lanka gleich zu tun und in unbeschwertem Glücksgefühl über längere Zeit dem Himmel nahe zu sein. Als engelgleiche Wesen zieren sie nun bereits seit mehreren Jahrhunderten die Steilwand des Felsmassivs von Sigiriya Rock. Und dort stellen sie mit Hilfe ihrer auffälligen Formen und Farben eine unvergleichliche Leichtigkeit körperlichen Seins zur Schau. Verwirklicht sich in ihrer Existenz gar der Menschheitstraum vom lang anhaltenden Glück, das sich anderswo im Alltagsleben doch stets viel zu schnell verflüchtigt?
So vermitteln die „Wolkenmädchen“ mit ihrer anmutenden Eleganz selbst dieser steil aufragenden Felswand ein lyrisches Aussehen. So recht nach dem Geschmack des einstigen Herrschers von Ceylon, der mit den menschlichen Modellen dieser illustren Abbildungen seinen eigenen Harem füllte. Und der befand sich nirgendwo anders als auf dem Gipfel dieses als uneinnehmbar geltenden Löwenfelsens, auf den er sich aus Gründen der eigenen Sicherheit zurückgezogen hatte. Allerdings, wie die Geschichte lehrt, mit mäßigem Erfolg. Denn nicht einmal auf die eigenen Familienangehörigen war in Zeiten brutaler Machtkämpfe Verlass.