Djerba, Tunesien (MaDeRe). Neben richtungsweisenden Motiven dieser Art kommt allerdings auch die Katastrophenstimmung nicht zu kurz. Wenn zum Beispiel der Erdball wie eine bunte Eiskugel abschmilzt und dabei das Schmelzwasser der Erdteile ungebremst in freiem Fall zu Boden tropft. Oder wenn sich, gleichsam als ein Zitat der berühmten „Woge“ des japanischen Künstlers Hokusai, eine riesige Tsunamiwelle über einer schön anzusehenden Siedlung aus ineinander verschachtelten Häusern unheilvoll zusammen braut.
Wind und Wetter fordern, wie einst an der Berliner East Side Gallery, natürlich ihren Tribut. Wenige Monate haben bei der salzhaltigen Luft bereits ausgereicht, um unverkennbare Spuren zu hinterlassen. Schäden, die geradezu danach schreien, sich „Djerbahood“ noch schnell anzuschauen, bevor es zu spät ist. Ob vielleicht nicht doch noch irgendjemand ein realistisches Konzept zu seiner Erhaltung vorlegt? Einige Bewohner von Erriadh jedenfalls, so hat Zied beobachtet, revanchieren sich bereits jetzt für die warme Dusche des plötzlichen Ruhms mit gut gemeinten Erhaltungsmaßnahmen.