Sansibar, Tansania (MaDeRe). Auf nach Sansibar! Die Einreise nach Tansania ist derzeit ohne Test und Quarantäne möglich. Vor Ort sind die Angestellten in Hotels und Restaurants zum Tragen einer Maske verpflichtet. Ansonsten kann jeder sich bedecken oder Abstand halten, wie es dem eigenen Hygiene-Empfinden entspricht.
Über die Corona-Fälle unter der durchschnittlich sehr jungen Bevölkerung gibt es zwar keine genauen Zahlen. Sicherer als in der Heimat lebt mal hier jedoch allemal, da sämtliche Aktivitäten im Freien stattfinden, während eine aerosol-feindliche Brise vom Indischen Ozean weht.
Jambiani ist ein Fischerdorf an der südöstlichen Küste, mit weißem Puderzucker-Strand unter Kokospalmen. Zuerst wurde Jambinani von Kitesurfern entdeckt. Heute gibt es kleinere Strand-Hotels für jeden Geldbeutel, aber keine großen All-inclusive-Anlagen.
Die mittlere Preislage bedient eines der ältesten Häuser vor Ort, das Familienhotel „Blue Oyster„, das 1999 eröffnet wurde. Geführt wird es von Familie Beiser aus Höxter in Westfalen, die in der Heimat einen Bioladen betrieb, bevor sie auswanderte.
18 großzügige Zimmer verteilen sich auf das Haupthaus und zwei doppelgeschossige Villen. Jedes mit einem riesigen handgeschreinerten Bett und einer Terrasse, von der aus man entweder auf das strahlend türkisblaue Meer oder in eine blütenreiche Gartenanlage blickt.
Das Restaurant befindet sich im Obergeschoss des Haupthauses und hat eine Terrasse mit Seeblick. Morgens gibt es hier üppiges Frühstück mit frisch bereiteten Eierspeisen und einer Palette an tropischen Früchten. Die Abendkarte bietet, bei anständigen Preisen, eine alle zwei Tage wechselne Auswahl von Fischgerichten, lokalen Spezialitäten und internationalen Klassikern wie Pasta und Pizza. In der reichen Palette von Aromen macht sich Sansibars Tradition als „Gewürzinsel“ bemerkbar.
Lümmeln, gut essen, an der Strandbar abhängen, Segeln, Schnorcheln, den Frauen des Ortes bei ihrem Tagwerk auf den Seegrasfarmen zuschauen – so verbringt der Urlauber hier seine Tage. Lohnendes Ausflugsziel in der Nähe ist ein Urwald, wo die Sansibar-Stummelaffen zuhause sind.
Ein deutscher Einfluss ist in der Hotelanlage beim Thema Nachhaltigkeit zu spüren. Kunststoffe und Einwegverpackungen sind tabu. Für die Schmutzwäsche steht ein Strohkorb im Zimmer. Es gibt aus Überzeugung keinen Pool. Und eine Klimaanlage braucht man in den luftig errichteten, von Strohdächern beschatteten Gebäuden ohnehin nicht. Übrigens ist das Blue Oyster die erste Unterkunft auf der Insel, die als „besonders nachhaltiges Hotel“ mit dem „Responsible Tourism Prize“ ausgezeichnet wurde.
Diesen Preis gab es auch für die Zusammenarbeit mit den Einheimischen, die kochen, putzen oder Wäsche waschen. Das Hotel kooperiert mit ortsansässigen Masseusen und mit Captain Zapy, der die Gäste auf seinem altertümlichen Mangoholz-Katamaran raus zum Schnorcheln segelt. Wer hier Urlaub macht, leistet also automatisch Entwicklungshilfe.