Morsum, Sylt, Deutschland (MaDeRe). Wer Norden und Süden gesehen hat, sollte sich noch dem Osten von Sylt zuwenden. Rau wird es am Morsumer Kliff, das man zu Fuß gut vom Ort aus erreichen kann. Es befindet sich auf der Wattseite Sylts und steht seit 1923 unter Naturschutz. Die Eiszeitgletscher haben hier viele Erdschichten zusammengepresst. Das Meer setzte die Schichten wieder frei. Im Kliff sind sie in schräg laufenden Farbabstufungen von weiß bis braun gut erkennbar. Zudem birgt das Kliff viele Schätze in Form von Fossilien.
Von hier sind es nicht mehr viele Meter bis zum östlichen Ende der Insel – verbunden mit dem Festland ist es durch den Hindenburgdamm, auf dem nur Züge erlaubt sind. Auch zu Fuß ist der Zutritt verboten. Eröffnet wurde der 11,3 km lange Damm am 1. Juni 1927 nach vier Jahren Bauzeit. 1923, vier Monate nach Baubeginn, riss eine Sturmflut alles bis dahin Gebaute wieder weg, aber man gab nicht auf. Ursprünglich einspurig gebaut, später mit einer Ausweiche versehen, ist er erst seit 1972 zweigleisig. Benannt ist er nach Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, der die Strecke eröffnete und als einer der ersten Passagiere im Eröffnungszug von Klanxbüll nach Westerland fuhr. Der Name wird heute immer wieder kritisch gesehen, aber Umbenennungsversuche waren bislang nicht erfolgreich. Neben dem roten DB Sylt Shuttle befährt ein Mitbewerber seit Herbst 2016 die Strecke, der blaue Autozug Sylt.