Lissabon, Portugal (MaDeRe). Die „World Voyager“ ist die Perle der Flotte von Nicko Cruises. Mit dem luxuriösen Expeditionsschiff begeben wir uns auf eine zwölftägige Reise rund um die iberische Halbinsel herum und schließlich hinaus in den Atlantik nach Madeira. Über 2 000 Seemeilen (rund 3 770 km) werden wir auf Atlantik und Mittelmeer sein, sieben Häfen anlaufen und faszinierende Ort besuchen. Teil 1 bringt uns nach Lissabon und zur Einschiffung.
Startpunkt unserer Reise ist Frankfurt, wo wir in den frühen Morgenstunden den Flieger nach Lissabon besteigen. Dank einer Stunde Zeitverschiebung erreichen wir die portugiesische Hauptstadt quasi zum Frühstück und haben noch ein wenig freie Zeit bis zur Einschiffung am Nachmittag. Für eine solche Stadt nicht viel, zumal das Wetter beschlossen hat, immer wieder alle Schleusen zu öffnen, aber für einen Eindruck reicht es. Knapp 600.000 Einwohner zählt die Metropole (rund 2,8 Millionen der Großraum) an einer Bucht der Flussmündung des Tejo. Zu sehen gibt es eine Menge, wir machen einen Rundgang durch die Innenstadt. Schon allein das ist reizend.
Wir erreichen den berühmten „Elevador de Santa Justa“. Der öffentliche Personenaufzug im Stadtteil Baixa verbindet diesen mit dem höher gelegenen Stadtteil Chiado. Fertiggestellt wurde die markante Konstruktion aus Gusseisen im Jahre 1902 nach Plänen des Ingenieurs Raoul Mesnier de Ponsard. Der ursprüngliche Antrieb war eine Dampfmaschine, diese wurde 1907 durch Elektromotoren ersetzt. Man überwindet 45 Meter und landet auf einem 25 Meter langen Metallsteg, von dem man eine hübsche Aussicht auf die Stadt hat – selbst bei regnerischem Wetter. Beispielsweise auch auf das Convento do Carmo, ein ehemaliges Karmeliterkloster, das zwischen 1389 bis 1423 erbaut wurde. Die zugehörige Kirche „Igreja do Carmo“ gilt als Prachtexemplar der Lissabonner Gotik. Allerdings wurde das Bauwerk beim Erdbeben von 1755 zerstört.
Wenige Schritte weiter findet sich der Elevador da Glória, eine der drei Lissabonner Standseilbahnen. Diese verbindet die Baixa mit dem Bairro Alto, genauer gesagt die Praça dos Restauradores mit dem Miradouro de São Pedro de Alcântara. 1885 wurde sie in Betrieb genommen und war damit die zweite Standseilbahn der Stadt. Wir fahren jedoch nicht hinauf, sondern brechen unser Schlendern durch die Stadt wetterbedingt ab und machen uns auf den Weg zum Schiff.
Im Hafen von Lissabon liegt sie recht kompakt, aber doch majestätisch da: die World Voyager. Unser Zuhause für die nächsten 12 Tage. Gerade mal 126 Meter lang und nur 19 Meter breit. Hier, im Hafen von Lissabon, wirkt sie groß, im Hafen von Ibiza treffen wir jedoch auf zwei riesige Kreuzfahrtschiffe, die die Verhältnisse in Relation setzen werden. Gerade aber diese Größe macht das Expeditionsschiff aus. Das werden wir in Kürze sehen, wenn wir den Fluß „Guadalquivir“ hinauf nach Sevilla befahren. Großen Schiffen ist das nicht möglich, die meisten mit Ziel Sevilla müssen daher Cadiz anlaufen. Dennoch fehlt es auf diesem Schiff an nichts. Nur wer Halligalli sucht, sollte wohl kein Expeditionsschiff wählen, sondern ein größeres. Auf Deck 4 findet sich neben der Rezeption, sowohl das kleine SPA als auf das Gym und die Saftbar. Im vorderen Bereich liegen die Main Lounge und das Auditorium. Den wohl besten Ausblick genießen kann man vorne auf Deck 7 – sowohl im Inneren der Observation Lounge mit 180 Grad-Aussicht, als auch direkt davor auf der Terrasse mit Blick über den Bug. Ebenfalls auf Deck 7 befindet sich das Lido-Deck mit Bar, Pool, zwei Whirlpools und reichlich Sonnenliegen windgeschützt im Freien. Das Schiff verfügt über gerade mal 100 Kabinen. Das Maximum an Gästen sind also nur 200 Menschen – in unserem Fall kommen dazu noch 112 Menschen Besatzung.
Unsere Kabine, eine Infinity-Kabine auf Deck 6, ist großzügig. Neben dem breiten Doppelbett haben wir noch eine Sitzgruppe und können die obere Hälfte des kabinengroßen Fensters in die untere versenken – die Kabine gewissermaßen zum Balkon machen. Auch das Bad ist großzügig wie luxuriös ausgestattet, lässt keine Wünsche offen. Überhaupt, lässt dieses Schiff keine Wünsche offen. Der Service ist an jeder Stelle des Schiffes ausgesucht liebenswert und hilfsbereit und das Essen ist exzellent. Vom Frühstück geht es zum Mittagsbüffet. Nachmittags gibt es Kleinigkeiten am Lidodeck und am Spätnachmittag Kaffee und Kuchen, bevor es abends zum Sechs-Gang-Menü geht, bei dem man viel Auswahl hat. Wer hier hungrig bleibt, dem ist, Verzeihung, nicht zu helfen. Wir legen voller Vorfreude ab. 304 Seemeilen bis Sevilla und eine Nacht auf See liegen vor uns. Die Kreuzfahrt beginnt.
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
- Los geht’s in Lissabon – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 1/7),
- Mit Blick auf Gibraltar – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 3/7),
- Auf den Spuren des heiligen Grals in Valencia – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 4/7),
- Traum- und Partyinsel Ibiza – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 5/7),
- Von Malaga zur Alhambra – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 6/7) und
- Finale in Funchal – Serie: Traumhafte iberische Halbinsel (Teil 7/7) von Daniel. M. Grafberger
im MaDeRe.