München, Bayern Deutschland (MaDeRe). Wer auf Reisen geht, will Neues entdecken. Oft liegen Herz und Seele eines Landes, eines Ortes oder eine Region in seiner Küche. Wer diese kennen lernt, der erfährt so manches über ihre Bewohner und ihre Geschichte. Denn eine kulinarische Reise ist sicherlich die schönste Art, eine Gegend zu erforschen. Hier dazu einige Beispiele von unserer Autorin Sonja Schön.
Das ganze Jahr über locken kulinarische Reisen Gäste nach Mecklenburg-Vorpommern, angefangen bei den Heringstagen ins Wismar, über die kulinarische Strandwanderung „Grand Schlemm“ auf der Insel Usedom bis hin zu „Kühlungsborn kocht!“ Und das hat seinen Grund: Mit nunmehr zehn Sternerestaurants steht Mecklenburg-Vorpommern 2015 kulinarisch weiterhin an der Spitze der ostdeutschen Flächenländer. Mit dem Restaurant „Rugard´s Gourmet“ in Binz gibt es eine neue Sterneküche in Mecklenburg-Vorpommern. In ihrer aktuellen Auszeichnungsrunde dekorierten die Tester des Feinschmecker-Führers „Guide Michelin“ das Restaurant des Rugard Strandhotels mit einem Stern. Im „Rugard´s Gourmet“ kocht Oliver Pfahler, seit April 2014 Maitre de Cuisine im Rugard Strandhotel. In seiner Küche verarbeitet er regionale und internationale Produkte, die er mit Kräutern aus dem hoteleigenen Garten zu eleganten und kreativen Gerichten verfeinert. Dazu Jürgen Seidel, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Im Nordosten können sich Gäste nicht nur an einer nahezu unberührten Natur satt sehen, sondern in erstklassigen Sternerestaurants, die mit Vorliebe mit regionalen Produkten arbeiten, auch hochklassig essen.“ Die gehobene regionale Küche gewinnt bei den Urlaubern an Bedeutung. Zuletzt gaben laut Qualitätsmonitor Deutschland –Tourismus zehn Prozent der Gäste an, sich unter anderem aufgrund der Vielfalt und Qualität des gastronomischen Angebots für ihr Reiseziel entschieden zu haben. Laut GfK/IMT DestinationMonitor Deutschland haben 37 Prozent der MV-Urlauber während ihres Urlaubs 2014 in Mecklenburg-Vorpommern typische Speisen und Getränke genossen. Neben dem „Rugard´s Gourmet“ finden Gäste folgende Sternerestaurants im Nordosten: die „Ostseelounge“ in Dierhagen auf dem Darß, das „Friedrich Franz“ in Heiligendamm, die „Alte Schule“ in der Feldberger Seenlandschaft, das „Ich weiß ein Haus am See“ in Krakow am See, der „Butt“ in Rostock, das „freustil“ in Binz auf Rügen, das Gutshaus Stolpe, das „Tom Wickboldt“ in Heringsdorf auf Usedom sowie das „scheel´s“ in Stralsund.
Vom zweiten renommierten Gourmet-Führer, dem „Gault Millau“, sind 20 Restaurants in Mecklenburg-Vorpommern mit Kochmützen ausgezeichnet worden, die ab einer Punktzahl von 13 auf einer Skala bis 20 vergeben werden. Am besten schneiden bei dieser Bewertung die Restaurants „Friedrich Franz“ in Heiligendamm mit 18 Punkten und das Gutshaus Stolpe mit 17 Punkten ab. Der dritte der bekannten Restaurantführer, „Der Feinschmecker“, hat in seiner aktuellen Ausgabe „Die 500 besten Restaurants in Deutschland“ 13 Restaurants aus Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet.
Exklusiv für die eigenen Gäste bietet DERTOUR die neue achttägige Studienreise „Kunst und Genuss im Südwesten Frankreichs“ im Sommer 2016 an. Gleich fünf UNESCO-Weltkulturerbestätten werden auf dieser Tour, die sich mit der französischen Lebensart und der Kultur unseres Nachbarlandes befasst, besichtigt. Mit Toulouse und Moissac erleben die Teilnehmer mit ihrem Deutsch sprechenden Studienreiseleiter zwei bedeutende Stationen des französischen Jakobsweges. Toulouse zeigt im abendlichen Licht des Südens ihren ganzen Zauber und erstrahlt in Rosa- und Rottönen. An der Dordogne liegt das Schloss Les Milandes, in dem Josephine Baker mit ihren zwölf Adoptivkindern lebte. Entenconfit, Gänsestopfleber, Trüffel – auf dem Markt des mittelalterlichen Sarlat-la-Canéda bietet die Region ihre Schätze an. Die Maler der Altsteinzeit beeindrucken im Nachbau der Höhle von Lascaux. Weitere Stationen sind die Weinberge der Gironde und St. Emilion sowie Albi mit der Kunst von Henri de Toulouse-Lautrec.
Eine Gourmetreise Istrien ist neuerdings bei GELDHAUSER – Die Münchner Busreisen im Programm. Von München aus geht es vom 18. bis zum 23. Oktober 2016 an die kroatische Küstenstadt Porec. Dort wird in einem urigen Keller eines Familienbetriebs Rohschinken verkostet. In Pula stehen Ziegen und schwarze Schweine auf dem Programm. Der Besuch von Groznjan ist eingebettet zwischen Olivenöl- und Weinverkostung. Höhepunkt der Reise ist der Besuch einer Wolfsbarsch-Zucht in Piran. Die interaktive Besichtigung lehrt die Liebe für die Fische und auf dem Arbeitsschiff „Atlas“ erfährt man viel Interessantes über nachhaltige Muschelzucht.
Für den Zeitraum vom 4. bis zum 15. Juni 2016 bietet der Münchner Spezialveranstalter Sento Wanderreisen eine „Genusswanderreise“ mit kulturellen und kulinarischen Highlights an. Die Reise „Irlands wilder Norden – am Wild Atlantic Way & in Nordirland“ führt in den Nordwesten der Insel, in die Counties Sligo und Donegal, sowie nach Nordirland. Leichte Wanderungen, ein abwechslungsreiches Kulturprogramm und kulinarische Entdeckungen sind während der 12tägigen Reise vorgesehen, spannende Begegnungen mit Einheimischen, Geschichten und Legenden und eine Führung durch die traditionelle Bushmills Destillerie inklusive. Sie produziert seit über 400 Jahren den legendären Whiskey, auch „Wasser des Lebens“ genannt.
Im Trentino kombinieren die Schutzhütten der Kategorie „Top Gourmet“ exzellente Küche mit urigem Ambiente – wie bei „mamma“. Bei Bergliebhabern und Gourmets genießt zum Beispiel das Rifugio „Fuciade“ am Passo San Pellegrino seit vielen Jahren einen sehr guten Ruf, denn Wirt Sergio Rossi und seine Frau Emanuela verwöhnen ihre Gäste mit ausgezeichneter regionaler Küche. Gerichte mit der Qualität von einem Sternerestaurant, wie Ravioli mit wilden Birnen oder Tortellini mit Hirschfleisch und Heidelbeeren, stehen dort auf der Karte. Neben dem Rifugio „Fuciade“ zählt auch das vor wenigen Jahren umgebaute Rifugio „Salei“ auf 2.225 Meter am Sella Joch zu den feinen alpinen Adressen. Bekannt für ihre sehr gute regionale Küche sind auch das Rifugio „Peller“ in den Brenta-Dolomiten und das Rifugio „Canali“ bei den Pale di San Martino. In vier Schutzhütten können auch Gäste mit Glutenunverträglichkeit die italienischen Spezialitäten ohne Bedenken genießen. Die Rifugi „Roda di Vaèl“ im Val di Fassa, „Vincenzo Lancia“ auf dem Monte Pasubio, „Silvio Agostini“ in den Brenta-Dolomiten und „Taramelli“ im Val Monzoni sind „Gluten Free“ zertifiziert.
Wer seinen Urlaub zu einer kulinarischen Erlebnisreise machen möchte, findet bei Toscana-Forum verschiedene Angebote. Rund um den edlen Rebensaft besteht die Möglichkeit, sich sowohl aktiv an der Weinlese zu beteiligen als auch spezielle Degustations-Touren zu buchen. Sowohl Erwachsene als auch Kinder können interessante Kochkurse besuchen. Gerade für Alleinreisende bieten diese Zusatzangebote eine ideale Möglichkeit, andere Leute kennen zulernen.
San Sebastián ist 2016 europäische Kulturhauptstadt. Das Programm dazu besteht aus weit mehr als sechzig Freizeitangeboten, unter anderem auch aus einer hohen, gastronomischen Auswahl für jeden Geschmack. Erstklassige Rohstoffe und lokale, saisonale Produkte sind hier von enormer Wichtigkeit, die man als Tourist auch auf dem Markt von La Bretxa in der Innenstadt kaufen kann. Flaggschiff der basischen Gastronomietradition ist der Sidra (Apfelwein) – das baskischste Getränk schlechthin! Geführte Touren, Pintxo (baskische Tapas)-Trails, Degustationen, Gastronomie-Workshops und Verkostungen stehen auf der Agenda.
Genuss trifft auf Gesundheit, Moderne auf Tradition: Im Relais-Chalet Wilhelmy am Tegernsee erleben die Gäste mit allen Sinnen, was Hochwertigkeit und Herzlichkeit heißt. So ambitioniert Familie Ziegelbauer das Haus bereits seit 20 Jahren in Bad Wiessee führt, so geschmackvoll-kreativ wurde das Chalet in dieser Zeit stets auf den neuesten Stand gebracht. Erst jüngst gestalteten die Ziegelbauers die 19 Zimmer samt Rezeption neu und richteten das Restaurant „Schlemmerei“ mit edlen Naturmaterialien ein. Dort kommen nur beste Zutaten auf die Teller, die der Hausherr persönlich bei den Anbietern der Region zusammensucht und in mediterrane Delikatessen verwandelt. Wer sich Gutes tun und gesundheitlich vorbeugen will, findet im Relais-Chalet Wilhelmy den richtigen Rahmen. Und ärztliche Fürsorge obendrein, die auf Burnout-Behandlung, neue Lebensenergie und ausgewogene Ernährung setzt. Wer will, kann sogar an den exklusiven Workshops über Astrologie, Psychologie und die Kunst des Briefeschreibens teilnehmen.
Das Jahr 2016 steht in Franken im Zeichen eines genussvollen Jubiläums: 500 Jahre Reinheitsgebot werden in der „Heimat der Biere“ gebührend gefeiert. Schließlich ist Franken mit der weltweit größten Brauereidichte, seinen zahlreichen kleinen Privatbrauereien und Braugasthöfen, seinen einzigartigen Spezialitäten vom Bamberger Rauchbier bis zum „Ungespundenen“ und seinen herrlichen Bierkellern unter uralten Bäumen ein Schlaraffenland für Biergenießer. Hier erlebt man noch alte Traditionen, wie zum Beispiel das „Flindern“ in Pegnitz: Früher durften die Bürger abwechselnd jeweils eine Woche lang ihr im Kommunbrauhaus gebrautes Bier ausschenken. Als Zeichen für den Ausschank hängten sie ein Büschel Zweige und eine Schweinsblase an die Eingangstür – daran erkannt man heute noch die „Flinderer“ unter den Gasthäusern in Pegnitz, die von April bis Juni ihr Bier zu deftigen Spezialitäten servieren. Das Bierland Franken entdecken Genießer auch aktiv: auf Bierradwegen, wie der neuen Route unter dem Motto „Wir sind Rhöner Bier!“ in der Rhön, zahlreichen Bierwanderungen, bei Brauseminaren oder Bierführungen. So lädt etwa Erlangen zur genussvollen BierKul-Tour, bei der die Teilnehmer nicht nur viel Interessantes aus der Stadt- und Biergeschichte erfahren, sondern auch sechs Bierspezialitäten kennenlernen. Viel Wissenswertes über die Biergeschichte entdeckt man auch bei einem Besuch der Ausstellung „500 Jahre Reinheitsgebot“ – Bier im Lieblichen Taubertal“, die von April bis Oktober 2016 zunächst in Bad Mergentheim und anschließend in Tauberbischofsheim, Rothenburg ob der Tauber und Wertheim zu sehen ist. Vor allem stehen die fränkischen Biere 2016 im Mittelpunkt genussreicher Veranstaltungen und ausgelassener Feste. Gleich zum Auftakt des Jahres laden Küchenchefs in der Fränkischen Schweiz zu den „BierWochen“ (10. Februar bis 23. April 2016) mit verschiedenen „bierigen“ Gerichten. Genussvolle Erlebnisse warten zum „Tag des Bieres“ (23. April 2016), der zum Beispiel in Bamberg mit seinen neuen Brauereien im Rahmen der „Bamberger Biertage“ (23. und 24. April 2016) gefeiert wird. Traditionsfeste wie die Erlanger Bergkirchweih (12. bis 23. Mai 2016), das Fränkische Bierfest in Nürnberg (25. bis 29. Mai 2016), das Forchheimer Annafest (22. Juli bis 1. August 2016) oder die Kulmbacher Bierwoche (30. Juli bis 07. August 2016) gehören auch im Jubiläumsjahr zu den Highlights für Biergenießer.