Djerba, Tunesien (MaDeRe). „Drei Tage kommt er, drei Tage weht er, drei Tage geht er.“ Vor dem Wüstenwind aus der Tiefe der Sahara gibt es, so sagt man, kein Entrinnen. Denn in seinem Gefolge führt er einen Schleier aus feinstem Sand mit sich. Fast unsichtbar und gerade deshalb geeignet, selbst durch die Tür- und Fensterritzen hindurch unaufhaltsam in die Innenräume vorzudringen. Offensichtlich lässt er sich bei seinen Attacken nicht einmal durch knirschende Zähne abschrecken.
Im südlichen Tunesien nimmt er noch einmal richtig Fahrt auf, bevor er ansetzt zum Sprung auf die kleine Ferieninsel Djerba. Auch wenn er inzwischen schon den größten Teil seiner ursprünglichen Kraft eingebüßt hat, zeigt er hier noch einmal, was in ihm steckt. Pfeifend wirbelt er die Blätter der Palmenkronen wie schwerelos durcheinander. Gleichzeitig treibt er das Meer mit weißen Schaumkronen vor sich her, bis sich die Brandungswellen krachend am weißen Sandstrand brechen. Sicherlich nicht die ideale Empfangsmusik für unbeschwerte Urlaubstage.