Giverny, Frankreich (MaDeRe). Giverny ist ein kleine Ort in der Normandie, von dem aus eine neue Wahrnehmungsweise des Lichts ihren Ausgangspunkt nahm. Denn hier befindet sich der legendäre Wohnsitz von Claude Monet, dessen Bildtitel „Impression Sonnenaufgang“ aus dem Jahr 1872 eine ganze Künstlergeneration wegen ihres von üppigem Licht durchfluteten Malstils herablassend als „Impressionisten“ abstempelte.
Unter ihnen war es besonders Claude Monet, der die Lichtreflexe seiner normannischen Heimat auf eigene Weise einfangen wollte. So entstand hinter seinem geräumigen Wohnhaus, das auch mehrere herkömmliche Ateliers umfasste, ein Garten der besonderen Art. Denn wann immer es die Sonne und das Wetter erlaubten, konnte er mit der Blütenfülle seines Gartens in einen künstlerischen Dialog eintreten.
Fast ehrfürchtig umrunden heute die Besucher aus aller Welt den legendären Seerosenteich. Für sie ist es vor allem ein romantisches Naturerlebnis. Monet hingegen nutzte die Gelegenheit einer nahezu wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Hinzu kam, dass gerade die Farben in der Tube erfunden worden waren. Dieser Umstand machte es möglich, draußen in der Natur das sich stets wandelnde Lichtgeschehen mit Palette und Pinsel direkt auf die Leinwand zu bannen. Zehn Jahre lang widmete er dabei ausschließlich den Seerosen, die ihm als Studienobjekte besonders am Herzen lagen.
Mehr Text zu den Bildern im Artikel „Flimmernde Uferlandschaft – Eine Flusskreuzfahrt auf der Seine“ von Dr. Bernd Kregel.