London, VK (MaDeRe). Als am 9. März 2000 das mit 135 Metern damals höchste (heute nur zweithöchste) Riesenrad Europas, mehr als doppelt so hoch wie das legendäre Wiener Riesenrad an der Themse, schräg gegenüber vom Westminster Palace mit seinem berühmten Uhrturm aufgestellt wurde waren manche Londoner unglücklich und machten ihrem Protest lautstark Luft. Das gigantische Bauwerk vor der halbrunden County Hall – ursprünglich temporär für fünf Jahre als Londoner Millenniums-Schaustück geplant – verschandle die Skyline des Südufers der Themse, wurde bemängelt.
Das ist inzwischen längst nicht mehr so, die Londoner sind stolz auf ihr Riesenrad, neues Wahrzeichen der Metropole und grosses Touristen-Magnet. Es wird als Bereicherung der Skyline gesehen – besonders nachts, wenn es neben den anderen farbig beleuchteten Bauten der South Bank in leuchtendem Rot erstrahlt.
Und, wie das Sprichwort sagt: „C’est le provisoire qui dure“ – was bleibt ist das Provisorium. Das ist das London Eye längst nicht mehr, es bleibt nur regelmäßig kurz für eine fachmännische Wartung geschlossen – und es dreht sich gemächlich mit einem Stundenkilometer Geschwindigkeit um die eigene Achse. Das London Eye ist gekommen um zu bleiben!
Aus den 32 rundum verglasten Gondeln – die Zahl 32 verkörpert die 32 Londoner Stadtbezirke – bietet sich den 28 Fahrgästen die spektakulärste Aussicht, die London zu bieten hat. Der Name „London Eye“ – Auge Londons – passt perfekt.
Das mächtige schneeweiße Rad steht nicht über dem Festland (wo es verankert ist) sondern „schwebt“ vollständig über der Themse. An einem sonnigen Tag – ein Traum: am höchsten Punkt bietet sich ein atemberaubender Weitblick bis Schloss Windsor…
