Darwin, Australien (MaDeRe). Plötzlich Warnung über CB-Funk: „Cattle train ahead!“ Deutsch: „Vorsicht, Cattle-train voraus!“ Ich ziehe unseren Truck weit nach links auf den unbefestigten Standstreifen, damit es keine Kollision auf dem einspurigen Fahrstreifen gibt. Eine riesige Staubwolke walzt heran, gelbe Warn-Blinklichter blitzen daraus hervor. Da donnert auch schon das Ungetüm mit ebenfalls drei Trailern an uns vorüber, nur dreistöckig. Lange Sekunden sind wir in Staub eingehüllt, Sicht gleich Null. Ein paar hundert Schafe werden da in drangvoller Enge an die Küste gekarrt. Export in ein arabisches Land oder zum Schlachthof. Für die armen Viecher ist das letztlich Wurst.
Dann wieder lähmende Eintönigkeit, bis ich eine Wasserfläche vor uns sehe. Oder ist es vielleicht nur ein hitzeflimmernder Fata-Morgana-See vor todmüden Augen? Kurz darauf spritzt das Wasser bis an die Windschutzscheibe. Ein Wolkenbruch muß hier vor gar nicht langer Zeit heruntergekommen sein. Die 650-PS-Maschine heult beängstigend auf. Dough steuert mit Vollgas hindurch. „Wenn erst das Wasser versickert, und das geht hier verdammt schnell, hält dich der vollgesogene Sand fest, dann rollt nichts mehr“, erklärt mir der Trucky auf meinen fragenden Blick hin.