Bangkok, Thailand (MaDeRe). Es gibt viele Gründe nach Bangkok zu reisen und sicher ebenso viele, Bangkok zu meiden. Aber außer den zahllosen Sehenswürdigkeiten, die diese Megacity zu bieten hat, lohnt es sich eine Reise allein schon wegen der kulinarischen Köstlichkeiten.
Beginnen wollen wir in der vielfach gepriesenen China Town. Entlang der Yaowarat Road herrscht allabendlich ein Gedrängel, dass es einem Angst werden kann. Am Abend wird die Straße deshalb meistens komplett für den Verkehr gesperrt! (Anmerkung im Dezember 2020: inzwischen sehnt man sich nach so einem Gedrängel!) Auf beiden Seiten haben jede Menge Straßenküchen aufgebaut, dahinter befinden sich noch viele weitere Lokale, Ebenso in den Seitenstraßen. Die meisten kann man vergessen. Die Gourmetmeile, wie viele schreiben, ist es nicht. Dennoch ein Tipp: Das Ruam Zaap (118 Phadung Dao Rd.) ist ein feines Lokal mit ausgezeichneter Fisch- und Meeresfrüchte Küche. Das Ambiente ist äußerst schlicht. Wenn es einem nicht zu heiß ist, kann man aber auch draußen sitzen.
Etwas nördlich von der China Town gibt es ein kleines unscheinbares Restaurant, das einen bei näherem Hinsehen staunen lässt. Auf dem großen Fenster sind zwei der großen roten runden Michelin Aufkleber angebracht. Kein Stern natürlich, aber eine Empfehlung. Innen ist es denkbar schlicht, man sitzt an nackten Metalltischen, aber es gibt für ein paar Baht tatsächlich etwas ungewöhnlichere Gerichte (Ann Guay Tiew Kua Gai, 419 Luang Rd, Wat Thepsirin, Pom Prap Sattru Phai).
Nun wollen wir mal auf die andere Seite des Chao Phraya Flusses, zur Bootshaltestelle Phran Nok. Von hier ist es nicht weit zu dem direkt am Fluss gelegenen gepflegten und eleganten Restaurant Tonmakok (342, Soi Wat Rakang Siriraj, Bangkok Noi). Nicht nur der Blick auf den Fluss und den regen Verkehr ist schön, man bekommt auch ausgesprochen leckere und schön servierte Gerichte.
Ein besonderes Erlebnis in Bangkok sind die Foodhalls der riesigen Kaufhäuser. Ich habe die des Siam Paragon Shopping Centres ausgewählt (991 Rama I Rd, Pathum Wan, Pathum Wan District – BTS Skytrain Siam). Eine ganze Etage besteht nur aus den verschiedensten Restaurants, in denen Spezialitäten aus der ganzen Welt angeboten werden. Am interessantesten aber ist die eigentliche Foodhall, in der es sehr lebhaft zugeht. Kein Wunder. Entlang einer ganzen Wandseite sind dicht an dicht viele kleine Küchen. In den Fenstern und auf „Speisekarten“ erfährt man, was wer zu bieten hat. Am Infostand muss man ein Kärtchen erwerben, das mit dem gewünschten Betrag aufgeladen wird (was nicht verbraucht ist, kann man sich später wieder auszahlen lassen). Nun geht es los. Man sucht einen freien Tisch und lässt ihn von einer Begleitperson „bewachen“. Dann schnappt man sich ein Tablett und holt verschiedene Gerichte bei den Küchen, die besonders interessant sind. Auch hier gibt es eine Küche mit Michelin Empfehlung, aber eigentlich bereiten alle sehr sehr leckere Sachen zu.
In Bangkok gibt es eine ganze Reihe Edelrestaurants, die einen oder sogar zwei Michelin Sterne haben. Das Khao ist eines davon (15 Ekkamai 10 Alley, Khwaeng Khlong Tan Nuea, Khlongtun Nua – BTS Ekkamai). Das elegante Restaurant bietet gehobene Thai Küche, allerdings ist der Service nicht immer auf der Höhe des Geschehens. Dennoch lohnt sich der Besuch.
Und nun noch ein absoluter Höhepunkt: Dim Sum im China House vom Mandarin Oriental (48 Oriental Ave, Khwaeng Bang Rak, Bang Rak – Dim Sum gibt es nur mittags; unbedingt reservieren!) Vor dem berühmten Luxus Hotel steht ein zweistöckiges Gebäude, das China House. Es ist sehr schick eingerichtet, der Service ist äußerst aufmerksam und das Dim Sum Menu ist himmlisch! In kurzen Abständen werden wundervolle kleine Gerichte serviert, dazu passt grüner Tee. So geht Verwöhnen!