Brasilien (MaDeRe). Mit den kräftigen Strahlenbündeln ihrer Handscheinwerfer bestreichen die Bugmatrosen das undurchdringliche Dickicht – immer auf der Suche nach besonderen Pflanzen, Bäumen, Vögeln, Reptilien oder Amphibien. Bis schütteres Morgenlicht durch das dichte Blätterdach dringt. Dann sind manchmal auch moderate Fußmärsche angesagt. Mo erweist sich dabei in jeder Situation als profunder Kenner der gesamten Lebewelt.
„Stellt euch vor“, doziert er in bestem Englisch und Hendryk übersetzt ins Deutsche und Polnische: „fast ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten kommen im 7,2 Millionen Quadratkilometer großen Einzugsgebiet des Flusses vor. Er trägt mehrere verschiedene Namen: im Unterlauf Amazonas bis Manaus, ab Manaus Solimoes, in Peru Maranon und Ucayali. Dazu 2.500 Fischarten, 50.000 höhere Pflanzengattungen und unzählige Insekten.“
Letztere können einem schwer zu schaffen machen wie einer bedauernswerten Mitreisenden. Gegen die leuchtend roten Biss-Symptome am ganzen Körper ist sogar die urlaubende Ärztin der US-Navy machtlos. Hendryk und Mo warnen immer wieder, sich ausreichend zu schützen mit Anti-Biss-Chemie und geschlossener Kleidung. Kommt dann auch mal ein Tropenschauer hinzu, muss man total durchnässt – selbst der hoch gelobte „Jack Wolfskin“ kapituliert hier vor den himmlischen Wassermassen – bis zum Schluss ausharren. Das gilt auch, wenn nach dem Abendessen – wie alle Mahlzeiten sehr reichlich und üppig mit vielen frischen, lokalen Zutaten angereichert – zur Foto-Nachtjagd nach Kaimanen und Schlangen geblasen wird.