Von Raubkatzen und Ritualbäumen – Anuradhapura, Zentrum des antiken Buddhismus auf Sri Lanka

Sri Lanka
Felsenfestung Sigiriya Rock im Norden Sri Lankas. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Colombo, Sri Lanka (MaDeRe). Nach den Wirren des Bürgerkriegs arbeitet das Land mit Nachdruck an seiner erfolgreichen Zukunft.

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Elefanten-Sperrriegel im Yala Nationalpark. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

„Der ist zu allem fähig!“ Parkranger Steuart, bestens vertraut mit der Körpersprache wilder Tiere, zeigt sich besorgt. Denn gerade baut sich ein mächtiger Elefantenbulle ohne Vorwarnung wie ein unüberwindbarer Sperrriegel vor dem Geländefahrzeug auf. Dabei hat er die großflächigen Ohren bedrohlich hoch aufgestellt und den Rüssel wie eine Spirale verdächtig nach innen gerollt. Ja, so muss wohl das Imponiergehabe eines Dickhäuters aussehen, der offenbar nur ungern eine Störung bei seiner Nahrungsaufnahme duldet. Oder will er etwa mit Nachdruck die Zweifel daran zerstreuen, wem in der hierarchischen Rangordnung innerhalb seines Territoriums die Spitzenposition zusteht?

Die Beobachter dieser ungewöhnlichen Szene im Yala Nationalpark von Sri Lanka stehen nun selbst unter Beobachtung. Kleinlaut und unauffällig rutschen sie immer tiefer in die Sitze ihres Fahrzeugs. Denn niemand der „Großwildjäger“ hinter den langen Objektiven kann jetzt noch ausschließen, dass die angespannte Stimmung weiter kippt. So dehnen sich die Minuten wie unter einer Zeitlupe. Doch niemand wagt es sich vorzustellen, wie diese Begegnung der anderen Art im Ernstfall ausgehen könnte.

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Leopardenversteck im Yala Nationalpark. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Versteck des Leoparden

Nach dieser unfreiwilligen Mutprobe beschreibt Ranger Steuart die völlig gegensätzliche Vorgehensweise der hier lebenden Leoparden. Als Raubkatzen setzen sie nicht auf Imponiergehabe, sondern bevorzugen den Rückzug in die zerklüfteten Felsverstecke. Aus dem Verborgenen heraus planen sie unbemerkt ihren Überraschungsangriff, um sich anschließend in dem unwegsamen Gelände erneut in Sicherheit zu bringen. Nahezu unauffindbar.

Doch vielleicht nicht ganz. Denn ab und zu hinterlässt eines der Tiere seinen Tatzenabdruck am Wegrand und regt damit die Fantasie an. Mit intensivem Einsatz aller vorhandenen optischen Geräte beginnt nun die Suche nach weiteren Spuren, bis endlich, verborgen im fernen Felsgewirr, ein geflecktes Fell erkennbar wird. In der Tat ein glücklicher Augenblick und vielleicht sogar der Höhepunkt des Safari-Abenteuers!

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Wallfahrt zum Bodhibaum von Anuradhapura. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Baum der Erkenntnis

Zivilisiert geht es dann wieder zu in der ehrwürdigen Stadt Anuradhapura im Norden des Landes. Über tausend Jahre lang war sie das Zentrum verschiedener singhalesischer Königsdynastien. So ist es auch heute ein Vergnügen, das Fluidum der alten religiösen Baudenkmäler in sich einzusaugen.

Spiritueller Höhepunkt der Region ist indes der älteste Bodhibaum des Landes, ein Ableger seines berühmten Vorgängers aus dem indischen Bodh Gaya. Er wurde hierher gebracht zur Erinnerung daran, dass in seinem Schatten der ehrwürdige Buddha einst zur Erkenntnis seiner religiösen Wahrheiten gelangt war: Einsichten über Leben und Leiden, über Endlichkeit und Nirwana. Eine Weltreligion mit eigenem Zuschnitt, die einst als Philosophie ihren Anfang nahm.

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Buddhistische Mönche am Bodhibaum. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Exotische Akzente

Und auch heute noch ist unverkennbar, wie sehr der Ort im Schatten des Heiligen Baumes religiös durchdrungen ist. Menschen strömen herbei, um mit Blumenspenden und kleinen Opfergaben den erwünschten Segen einzuholen. Symbolisch für die erhoffte spirituelle Kraft und die Erfüllung der persönlichen Wünsche stehen die kleinen Armbänder am Handgelenk, die jeder von hier aus gern mit nach Haus nimmt.

Im Anschluss an diese spirituellen Erfahrungen locken die weißen Sandstrände, die rings um die Insel verteilt sind. Und dann sind da noch die verschwiegenen Zufluchtsstätten in ausgefallenen Landschaften. Versteckt vor neugierigen Blicken, dienen sie in den schönsten Landesteilen als Rückzugsorte für die Seele. Ja selbst im lebhaften Colombo hat sich eine dieser stilvollen Unterkünfte versteckt. Mit ihrer Ausstrahlung setzen sie exotische Akzente in einem mit neuem Selbstbewusstsein wiedererstehenden Sri Lanka.

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Südlicher Inselstrand unter Palmen. © 2018, Foto: Dr. Bernd Kregel

Reiseinformationen “Sri Lanka”

Anreise: Günstig mit Qatar Airways ab Frankfurt am Main, Berlin, München über Doha nach Colombo; günstige Vorübernachtung z.B. am Flughafen München bei Novotel.

Einreise: Erforderlich ist ein noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass. Dazu ein Visum, das vorab als „Electronic Travel Authorization“ (ETA) im Online-Verfahren unter www.eta.gov.lk beantragt werden sollte. Dabei anfallende Kosten ca. 30 US Dollar.

Reisezeit: Das Klima des kleinen Landes ist sehr vielfältig. Die beste Reisezeit ist Dezember bis April. Grundsätzlich kann das Land je nach Region auch zu den beiden Monsunzeiten (Südwest und Nordost) bereist werden.

Reiseveranstalter: Ausgefallene Reiserouten und Hotels bietet Tischler Reisen, Spezialist für individuelle Sri Lanka Reisen, E-Mail: urlaub@tischler-reisen.de, Telefon: 08821-93179652; z.B. „Ayubowan by Uga Escapes“, Privattour 9 Tage, Preis p.P. im DZ ab 2.383 Euro

Unterkunft: Traumhaft sind die Hotels von Uga Escapes, z.B. das „Ulagalla“ in Anuradhapura, das „Residence“ in Colombo oder das „Chena Huts“ am Yala Nationalpark.

AuskunftBotschaft von Sri Lanka, Niklasstrasse 19, 14163 Berlin, Telefon: 030-809097-49, Fax 57, E-Mail: info@srilanka-botschaft.de

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Dr. Bernd Kregel wurde unter dem Titel „Rückzugsorte für die Seele – Sri Lanka gestaltet sich neu“ in Langfassung im WELTEXPRESS am 25.5.2018 erstveröffentlicht. Die Recherche wurde unterstützt von Tischler Reisen AG und Uga Escapes.

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