Von Gletschern modelliert – Serie: Mit dem Kajak auf der Drage in Pommern (Teil 2/5)

Ein typischer glazialer See im Drawsko-Nationalpark. © Foto/BU: Dr. Peer Schmidt-Walther, Aufnahme: Hohenwarte,18.5.2019

Bad Polzin, Polczyn-Zdroj, Pommern, Polen (MaDeRe). Auf der Drage, polnisch Drawa, herrscht allein die Natur. Das fast 186 Kilometer lange Fließgewässer entspringt bei Bad Polzin/Polczyn-Zdroj im Kreis Dramburg/Drawsko der Woiwodschaft Westpommern und mündet unweit von Kreuz/Krzyz/Großpolen in die Netze/Notec. In Outdoor-Führern als eines der „abwechslungsreichsten Fließgewässer Europas“ gelobt. Während in Deutschland der Wassersport ungebremst boomt und schon längst an seine Grenzen gestoßen ist, hofft man hier noch Ursprünglichkeit und Unzerstörtheit zu finden.

Aus 212 Metern Quellhöhe mäandriert sie durch eine postglaziale Landschaft, die von den skandinavischen Eiszeit-Gletschern vor rund 12.000 Jahren nachhaltig modelliert und schließlich zur Pommerschen Seenplatte umfunktioniert wurde. Schlanke Rinnenseen, endlose Wälder und breite, versumpfte Auen prägen dieses ungestörte Bild. Was anfänglich nur auf der Karte vor uns ausgebreitet ist, wollen wir unbedingt in vierstündiger Praxis und rund 17 Anfänger-Kilometern erkunden. Es gibt laut Outdoor-Führer auch Abschnitte, die für Anfänger nicht geeignet und auf der Karte rot markiert sind. Schon die Wikinger hatten mit der Flusswildnis zu kämpfen. Ein Vogelschutz- und ein Militärübungsgebiet sind ohnehin zeitlich nur limitiert zu befahren.

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