Belgrad, Serbien (MaDeRe). Über Nacht steuern Kapitän Synyakov und seine beiden Steuerleute ihr Schiff die Donau zu Tal nach Südosten. Um 07.30 wird bei der Ruine Golobac, Donau-Kilometer 1040, die berühmte Kataraktstrecke am Donau-Durchbruch erreicht. Beim Frühstück für die Frühaufsteher treffen sich die Fans des IUCN-Naturparks „Eisernes Tor“ und bestaunen das fast im Wasser stehende Kloster Mraconia, dessen goldene Kuppeln in der Sonne glänzen.
Statt Save-Oberlauf hat der Veranstalter dieses Highlight aufs Programm gesetzt. Und alle sind´s an diesem strahlenden Tag sehr zufrieden, als die Prinzessin den ehemals gefährlichen navigatorischen Engpass, die Klissura, zwischen den rumänischen Karpathen im Norden und dem serbischen Banater Gebirge im Süden bezwingt. Erinnert wird man bei dieser Landschaft mit ihren steil aufragenden Felswänden an die norwegische Fjordlandschaft.
Früher musste hier mit Pferden und Dampfloks getreidelt werden. Die Passage wird mit einem zünftigen Frühschoppen gefeiert, abends getoppt durch „wilde Piraten“ des Service-Personals. Dakerkönig Decebal schaut aus seinem riesigen in Stein gemeißelten Gesicht dem Treiben grimmig zu.
Umkehrpunkt ist Kilometer 944 vor der gewaltigen Schleuse Djerdap I mit 40 Metern Hubhöhe, die den weiteren Weg bis zum Delta am Schwarzen Meer ebnet. Prinzessin Sisi wird sie bei der nächsten Reise passieren. Jetzt läuft der „eiserne“ Film noch einmal rückwärts ab. Keinem wird´s dabei auch nur eine Sekunde langweilig.
Belgrad zum zweiten. Die Prinzessin muss 20 Tonnen Treibstoff bunkern und die Gäste machen sich auf ins Frankengebirge und zur Stadt Sremska Mitrovica, im 16. Jahrhundert unter osmanischer Herrschaft mit muslimischer Mehrheit, um sich die Ruinen der byzantinischen Stadt Sirmium des Kaisers Konstantin anzusehen.
Landgangsende ist erst am nächsten Tag um 05.00 früh. Gut für Nachtschwärmer.