Berlin, Deutschland (MaDeRe). Die Saale ist bekanntlich ein Fluss, der im Waldstein, einem nördlichen Gebirgszug des Fichtelgebirges in Oberfranken, Bayern, entspringt und mit 413 Kilometern als zweitlängster Nebenfluss der Elbe durch Thüringen und Sachsen-Anhalt fließt und bei Barby in die Elbe mündet. Die Unstrut ist mit 192 Kilometern knapp halb so lang, aber längster Nebenfluss der Saale. Die Unstrut entwässert vor allem das Thüringer Becken, während die Saale einst vor allem als Thüringische Saale und weniger als Vogtländische Saale galt, wobei sie heute Uneingeweihten aus dem Westen als Sächsische Saale gilt.
„Die Saale-Unstrut-Region ist“ laut Wikipedia „eine Region in Mitteldeutschland, die sich entlang der gleichnamigen Flüsse erstreckt und in dem sich das nördlichste Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands befindet.“ Dr. Michael Pantenius, Autor des Buches „Die Weinstraße Saale-Unstrut“ aus dem Mitteldeutscher Verlag, nimmt unter „Herzlich Willkommen“ (S. 6) noch zwei Flüsse dazu: „Die Weinbauregion an Saale und Unstrut, an der Weißen Elster, auch an der Ilm, ist von alters her bekannt für einen Menschenschlag, der oft als freundlich und gelassen bezeichnet wird.“ In der Gegend seien, so der 1938 geborene und bei Halle lebende Historiker und Kulturwissenschaftler, der auch als Lektor, Journalist und Redakteur arbeitete, „die Städte klein geblieben und die Dörfer schön und beschaulich“ und „es gibt Weinberge und Winzerhöfe, Straußenwirtschaften, Gaststätten und Hotels, in denen edler Rebensaft und eine gute Küche angeboten werden.“
Das klingt nicht nur gut, das ist auch gut. Vor allem sieht das toll aus, duftet hervorragend und schmeckt richtig lecker, was „an der etwas 60 Kilometer langen Weinstraße“, wo „auf etwas 770 Hektar rund 50 Rebsorten von den Klassikern Müller-Thurgau, Weißburgunder und Riesling bis zu den Raritäten Hölder, André oder Solaris“ wachsen, gedeiht und auf Tisch und Tafel kommt.
„60 größere und kleinere Weinbaubetriebe und rund 600 Hobbywinzer“ würden den Wein hegen und pflegen. Viele dieser Winzer laden zur Verkostung ein, verkaufen gerne und bieten auf Wein- und Volksfesten das ganze Jahr über Veranstaltungen wie beispielsweise Kellerführungen und Weinbergswanderungen an.
Dr. Michael Pantenius preist auf 144 Seiten im praktischen Hosentaschenformat vor allem „Naumburg und Umgebung“, „Bad Kösen und Umgebung“, „Bas Sulza und das Thüringer Weinland“, „Freyburg und Umgebung“ sowie die Gegend „Zwischen Freyburg und Memleben“ als auch „Zeitz und die Weinroute an der Weißen Elster“ und „Die Weinstraße Mansfelder Seen“ an. Der kleine Reiseführer ist voll mit Weinen und Straßen, Orten und Umgebungen, die in einfacher, verständlicher, sachlicher, unaufgeregter und angenehmer Sprache beschrieben werden und der Autor bietet immer wieder Hinweise für die Anreise, Tipps für Spaziergänger und Wanderer. Praktisch sind die Stadt- und Umgebungskarten. Noch praktischer und unwiderstehlich smart wäre die Kombination dieser Karten sowie des ganzen Reiseführers mit neuen Medien und das Zusammenspiel mit mobilen Endgeräten. Kurze Geschichten und ein wenig Geschichte hier und dort sowie am Ende des Taschenbuches die „Kleine Geschichte der Saale-Unstrut-Region“ mit Vorschlägen für „Übernachtungen und Gastronomie“ runden das reich bebilderte und gelungene Werk ab. Ein „Verzeichnis der vorgestellten Winzer“, ein „Register“ und ein „Abbildungshinweis“ beenden die vierte, aktualisierte, überarbeitete und neue gestaltete Auflage.
Bibliographische Angaben
Dr. Michael Pantenius, Die Weinstraße Saale-Unstrut, Mit der Weinroute an der Weißen Elster und der Weinstraße Mansfelder Seen, Reiseführer, 144 Seiten, broschiert, zahlreiche Farbabbildungen, inklusive Stadt- und Umgebungskarten, Mitteldeutscher Verlag, 4., aktualisierte, überarbeitete und neue gestaltete Auflage, ISBN: 978-3-95462-639-7, Preis: 9,95 EUR (D)